Presse Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe von 2009 bis 2019 verdoppelt

Ausgaben bei 54,9 Milliarden Euro, Einnahmen bei 3,5 Milliarden Euro

Pressemitteilung Nr. 504 vom 14. Dezember 2020

WIESBADEN – Im Jahr 2019 haben Bund, Länder und Gemeinden 54,9 Milliarden Euro für Leistungen und Aufgaben der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, haben sich die Ausgaben damit in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt (2009: 26,9 Milliarden Euro). Die Einnahmen – unter anderem aus Gebühren und Teilnahmebeiträgen – stiegen von 2009 bis 2019 um mehr als ein Drittel von 2,6 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro. 

Zwei Drittel der Ausgaben für die Kindertagesbetreuung

Gut zwei Drittel der Ausgaben (67,2 %) entfielen 2019 mit 36,9 Milliarden Euro auf die Kindertagesbetreuung (Tageseinrichtungen und Tagespflege). Davon wurden 19,1 Milliarden Euro (51,7 %) als Zuschuss an freie Träger gezahlt. Den Ausgaben standen Einnahmen – vor allem aus Gebühren für die Nutzung von Kindertageseinrichtungen – von 2,0 Milliarden Euro gegenüber.

Ein knappes Viertel der Ausgaben (23,7 %) oder 13,0 Milliarden Euro entfiel auf die Hilfen zur Erziehung. Davon flossen 6,5 Milliarden Euro in die Unterbringung junger Menschen in Vollzeitpflege, Heimerziehung oder anderen betreuten Wohnformen. Die Ausgaben für sozialpädagogische Familienhilfe lagen bei 1,0 Milliarden Euro.

2,1 Milliarden Euro (3,8 % der Ausgaben) investierten Bund, Länder und Gemeinden in Angebote und Einrichtungen der Jugendarbeit, zum Beispiel in außerschulische Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung oder Jugendzentren.

Die restlichen 2,9 Milliarden Euro (5,3 % der Ausgaben) entfielen auf Bereiche wie den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz und die Förderung der Erziehung in der Familie, die Jugendsozialarbeit, Mitarbeiterfortbildungen und sonstige Aufgaben, darunter beispielsweise die Mitwirkung bei Verfahren vor den Familiengerichten.

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Weitere Informationen:
Detaillierte Ergebnisse sind in der Publikation "Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Jugendhilfe" sowie in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar. Weiterführende Ergebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistiken stehen auf der entsprechenden Themenseite bereit.

 

Ausgaben und Einnahmen der Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe 2019
nach Bundesländern und ausgewählten Leistungsbereichen
in Millionen Euro
Land Bruttoausgaben

DarunterEinnahmenReine
Ausgaben
Ausgaben für
Kindertages-
betreuung
Hilfe zur
Erziehung 1
1: Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige und vorläufige Schutzmaßnahmen.
2: Einschließlich der Daten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Oberste Bundesbehörde).
Baden-Württemberg6 7334 7591 4305916 142
Bayern8 0155 9631 3554677 548
Berlin3 0002 026702752 925
Brandenburg1 9721 3794421641 808
Bremen92962626036893
Hamburg1 463977381141 449
Hessen4 4862 9711 0902754 211
Mecklenburg-Vorpommern 947 631 238 39 908
Niedersachsen5 0383 2341 359 2704 767
Nordrhein-Westfalen11 5297 2293 300 82310 706
Rheinland-Pfalz2 6811 793 666 1212 560
Saarland 620 376 177 33 588
Sachsen2 7962 026 571 2342 562
Sachsen-Anhalt1 4301 002 332 1171 313
Schleswig-Holstein1 7151 095 454 1861 529
Thüringen1 162 795 234 881 073
Deutschland 254 88236 89213 0013 53451 347

Methodische Hinweise:
Die Statistik der Ausgaben und Einnahmen der Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe weist Ausgaben nach, die aus öffentlichen Mitteln für Zwecke der Kinder- und Jugendhilfe nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch geleistet werden, sowie die entsprechenden Einnahmen. Diese werden zum einen für Einzel- und Gruppenhilfen und andere Aufgaben nach dem SGB VIII, zum anderen für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe erfasst. Zu melden sind nur die unmittelbaren Ausgaben oder Einnahmen nach der Haushalts- beziehungsweise Finanzrechnung (ohne kalkulatorische Kosten, interne (Leistungs-)Verrechnungen und durchlaufende Gelder). 

Kontaktfür weitere Auskünfte

Kinder- und Jugendhilfe

Telefon: +49 611 75 8426

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