Pressemitteilung Nr. 437 vom 4. November 2020
WIESBADEN – 7,1 Millionen der 18,8 Millionen stationär in allgemeinen Krankenhäusern in Deutschland behandelten Personen wurden im Jahr 2019 operiert. Das waren 37,8 % der stationär behandelten Patientinnen und Patienten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich dieser Anteil kaum verändert (2018: 37,9 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren 3,6 Millionen und damit mehr als die Hälfte der Personen, die sich 2019 während ihres Krankenhausaufenthaltes einem chirurgischen Eingriff unterziehen mussten, 60 Jahre und älter. Dabei wird eine Person mehrfach gezählt, wenn sie mehrmals operiert wurde.
Zu den häufigsten Operationen in der Altersgruppe der ab 60-Jährigen zählten mit 285 200 Eingriffen sogenannte „andere Operationen am Darm“, bei denen zum Beispiel Verwachsungen gelöst oder Darmabschnitte aufgedehnt werden. Danach folgten endoskopische Operationen an den Gallengängen (216 100) und das Einsetzen von Hüftgelenk-Prothesen (204 900).
Auch bei den 45- bis 59-Jährigen wurden mit 90 100 chirurgischen Eingriffen am häufigsten „andere Operationen am Darm“ durchgeführt. Bei den Frauen in diesem Alter lagen ebenfalls „andere Operationen am Darm“ an erster Stelle (48 200). Bei den Männern war es der Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Kreuzbein und zum Steißbein (45 300).
Bei Frauen von 15 bis 44 Jahre waren Operationen im Zusammenhang mit Entbindungen (zum Beispiel Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Dammriss) mit 362 700 Eingriffen am häufigsten. Bei Männern dieser Altersgruppe lagen operative Eingriffe an der unteren Nasenmuschel an erster Stelle (62 200).
Bei Kindern bis 14 Jahre gehörten Trommelfellschnitte zur Eröffnung der Paukenhöhle (34 500) sowie die Entfernung der Rachenmandeln (34 500) zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen.