Pressemitteilung Nr. N 065 vom 14. Oktober 2020
- 81 % aller Übernachtungsgäste kamen aus dem Inland
- 2018 gaben die Haushalte in Deutschland durchschnittlich 544 Euro für Beherbergungsdienstleistungen aus
WIESBADEN – Für viele Regionen im Ausland bestehen Reisewarnungen oder sie sind zu Risikogebieten erklärt worden. Umso beliebter dürften während der Herbstferien inländische Urlaubsziele sein – trotz auch hierzulande steigender Infektionszahlen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war vor einem Jahr der Schwarzwald bei Reisenden besonders beliebt: Im Vergleich zu den anderen Regionen in Deutschland hatte der Schwarzwald im Oktober 2019 mit rund 877 000 die höchste Anzahl an Übernachtungsgästen.
Die meisten Gäste kamen im Oktober 2019 aus dem Inland
Der Großteil der rund 17,5 Millionen Gäste, die im Oktober 2019 in Deutschlands Beherbergungsbetrieben eincheckten, kam aus dem Inland (81 %). Von den rund 3,4 Millionen Gästen aus dem Ausland reisten die meisten aus der Schweiz (350 000), den Niederlanden (321 000) sowie den Vereinigten Staaten (288 000) an.
Nach dem Schwarzwald reisten die meisten Gäste in Bayerns Landeshauptstadt München, wo im letzten Jahr noch das Oktoberfest stattgefunden hatte (815 000). Ähnlich viele Gäste kamen in die Region Main und Taunus, wo die Zahl der Übernachtungsgäste bei rund 708 000 lag.
Einwöchige Urlaubsreise war zuletzt wieder für mehr Menschen finanziell möglich
Die Möglichkeit zu verreisen, unabhängig ob im In- oder Ausland, ist für viele Menschen jedoch zunächst eine finanzielle Frage. Nach Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2018 gaben die Haushalte in Deutschland durchschnittlich 544 Euro jährlich für Beherbergungsdienstleistungen, also Übernachtungen, aus. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 5 000 Euro und mehr gaben hierfür mehr als fünfmal so viel aus (1 200 Euro) wie solche mit einem Einkommen von 1 500 bis 2 000 Euro (216 Euro). In der EU-weiten Haushaltserhebung EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) aus dem Jahr 2018 gaben zudem 13,6 % der Haushalte in Deutschland an, sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten zu können. Im Jahr 2017 lag der Wert noch bei 15,3 % und zehn Jahre zuvor, 2008, sogar bei 25,2 %. Im europäischen Vergleich lag Deutschland im Jahr 2018 weit unter dem EU-28-Schnitt von 28,5 %.
Ausgewählte Reisegebiete | Anzahl |
---|---|
Bundesgebiet insgesamt | 17 456 948 |
Schwarzwald | 877 233 |
Landeshauptstadt München | 815 195 |
Main und Taunus | 708 459 |
Region Stuttgart | 451 114 |
Nördliches Baden-Württemberg | 396 155 |
Ostsee | 382 894 |
Köln und Rhein-Erft-Kreis | 379 811 |
Allgäu | 371 560 |
Ruhrgebiet | 348 307 |
Düsseldorf und Kreis Mettmann | 302 188 |
Münchener Umland | 291 963 |
Bodensee-Oberschwaben | 272 616 |
Lüneburger Heide | 230 390 |
Mecklenburgische Ostseeküste | 226 454 |
Vorpommern | 225 118 |
Methodischer Hinweis:
Ob es sich bei den Ankünften um einen Urlaub oder um Geschäftsreisen handelt, wird in der Statistik zu den Gästeübernachtungen nicht gesondert erfasst.
Weitere Informationen:
Konsumausgaben und Lebenshaltungskosten
Lebensbedingungen und Armutsgefährdung
Tourismus