Presse Importpreise im Juli 2020: -4,6 % gegenüber Juli 2019

Pressemitteilung Nr. 330 vom 28. August 2020

Importpreise, Juli 2020
+0,3 % zum Vormonat
-4,6 % zum Vorjahresmonat

Exportpreise, Juli 2020
 0,0 % zum Vormonat
-1,1 % zum Vorjahresmonat

WIESBADEN – Die Importpreise waren im Juli 2020 um 4,6 % niedriger als im Juli 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Juni 2020 bei -5,1 % gelegen, im Mai 2020 bei -7,0 %. Gegenüber dem Vormonat Juni 2020 stiegen die Importpreise im Juli um 0,3 %.

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Starker Preisrückgang bei importiertem Erdöl und Erdgas im Vorjahresvergleich, aber deutlicher Anstieg gegenüber Vormonat

Der Rückgang der Importpreise gegenüber Juli 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im Juli 2020 um 31,5 % billiger als im Juli 2019, wiesen aber gegenüber dem Vormonat Juni 2020 ein deutliches Plus auf (+7,6 %). Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 29,8 %. Auch wenn die Erdölpreise nach ihrem krisenbedingten Einbruch von Dezember 2019 bis April 2020 zum dritten Mal in Folge wieder deutlich stiegen (+14,3 % gegenüber Juni 2020, +109 % gegenüber April 2020), liegt der Indexstand noch unter dem Vorkrisenniveau.

Die Preise für Erdgas lagen 33,5 % unter denen von Juli 2019. Die Preise für Mineralölerzeugnisse fielen im Vorjahresvergleich um 34,6 %.

Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Juli 2020 um 1,4 % niedriger als im Juli 2019. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 2,4 % unter dem Stand des Vorjahres.

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern, aber deutliche Preissteigerungen bei Edelmetallen im Vorjahresvergleich

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Juli 2020 um 3,0 % unter denen des Vorjahresmonats. Es verbilligten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (-16,3 %), Kunststoffe in Primärformen (-10,9 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-7,8 %). Papier, Pappe und Waren daraus (-6,8 %) sowie elektronische Bauelemente (-5,2 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus nach wie vor erheblich über dem Niveau des Vorjahresmonats (+23,9 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Juli 2020 um 0,5 % unter denen von Juli 2019. Während unter anderem Smartphones (-7,3 %) und Tablets (-7,2 %) billiger waren, wurden Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zu 1,4 % höheren Preisen als im Juli 2019 importiert.

Gebrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 0,4 % billiger. Die Importpreise für Verbrauchsgüter fielen um 0,1 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere Fleisch- und Fleischerzeugnisse waren im Vergleich zum Vorjahr 3,0 % billiger.

Die Einfuhrpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 0,4 % höher als im Juli 2019 (-1,9 % gegenüber dem Vormonat). Während insbesondere Äpfel (+16,5 %), Zitrusfrüchte (+15,1 %) und Rohkaffee (+11,3 %) deutlich teurer waren als vor einem Jahr, wurden vor allem Mandeln (-32,0 %), lebende Schweine (-19,9 %), Paprika (-18,9 %) und Naturkautschuk (-9,4 %) zu niedrigeren Preisen importiert.

Ausgewählte Veränderungen bei den Importpreisen im Juli 2020
Importpreisindex fürVeränderung Juli 2020
zu Juli 2019
Veränderung Juli 2020
zu Juni 2020
in %
Vorleistungsgüter-3,00,3
darunter:
Eisenerze-10,81,5
Nicht-Eisen-Metallerze-3,14,5
Investitionsgüter-0,5-0,4
Gebrauchsgüter-0,4-0,3
Verbrauchsgüter-0,1-0,3
darunter:
Schweinefleisch-9,3-4,3
Geflügelfleisch-11,3-0,4
Milch und Milcherzeugnisse-1,20,5
Bekleidung2,8-0,1
Pharmazeutische Grundstoffe2,4-0,8
Energie-31,57,6
Steinkohle-25,5-0,3
Erdöl, roh-29,814,3
Erdgas, roh-33,52,8
Mineralölerzeugnisse-34,62,7
Elektrischer Strom-24,513,0
Landwirtschaftliche Güter0,4-1,9

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Juli 2020 um 1,1 % unter dem Stand von Juli 2019. Im Juni 2020 hatte die Jahresveränderungsrate bei -1,0 % und im Mai 2020 bei -1,2 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Juni 2020 blieben die Ausfuhrpreise im Durchschnitt konstant.

Indizes der Außenhandelspreise
Jahr / Monat2015 = 100Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
Veränderung
gegenüber
Vormonat
in %
JD = Jahresdurchschnitt
–  = nichts vorhanden
Index der Einfuhrpreise
2015 JD100,0-2,8
2016 JD96,7-3,3
2017 JD100,13,5
2018 JD102,72,6
2019 JD 101,7-1,0
2019Juli101,1-2,1-0,2
August100,5-2,7-0,6
September101,1-2,50,6
Oktober101,0-3,5-0,1
November101,5-2,10,5
Dezember101,7-0,70,2
2020Januar101,3-0,9-0,4
Februar100,4-2,0-0,9
März96,9-5,5-3,5
April95,2-7,4-1,8
Mai95,5-7,00,3
Juni96,1-5,10,6
Juli96,4-4,60,3
nachrichtlich:
Gesamtindex ohne Energie99,4-1,4-0,1
Gesamtindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse97,4-2,4-0,2
Index der Ausfuhrpreise
2015 JD100,00,9
2016 JD99,0-1,0
2017 JD100,71,7
2018 JD101,91,2
2019 JD 102,40,5
2019Juli102,40,20,1
August102,3-0,1-0,1
September102,40,00,1
Oktober102,4-0,20,0
November102,4-0,10,0
Dezember102,50,40,1
2020Januar102,70,50,2
Februar102,60,3-0,1
März101,9-0,5-0,7
April101,5-1,1-0,4
Mai101,3-1,2-0,2
Juni101,3-1,00,0
Juli101,3-1,10,0

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Importpreise sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Die Ergebnisse der Ein- und Ausfuhrpreise sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite Corona-Statistiken im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und Reihe 8.2.

Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Importpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

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