Pressemitteilung Nr. 316 vom 19. August 2020
Gastgewerbeumsatz, Juni 2020
+63,6 % zum Vormonat (real, kalender- und saisonbereinigt, vorläufig)
+63,5 % zum Vormonat (nominal, kalender- und saisonbereinigt, vorläufig)
-42,2 % zum Vorjahresmonat (real, vorläufig)
-41,4 % zum Vorjahresmonat (nominal, vorläufig)
WIESBADEN – Die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zeigten im Juni 2020 positive Auswirkungen auf das Gastgewerbe in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Umsatz im Gastgewerbe im Juni 2020 nach Kalender- und Saisonbereinigung real (preisbereinigt) um 63,6 % und nominal (nicht preisbereinigt) um 63,5 % gegenüber Mai 2020. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz real um 42,2 % und nominal um 42,1 % niedriger.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Gastgewerbeumsatz im Juni 2020 real um 42,2 % und nominal um 41,4 % geringer. Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum Juni 2019 real 52,1 % niedrigere Umsätze. In der Gastronomie fiel der Umsatz gegenüber Juni 2019 real um 36,3 %. Innerhalb der Gastronomie lag der reale Umsatz der Caterer im Juni 2020 um 43,1 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.
Wirtschaftsbereich 2 | Juni 2020 gegenüber Juni 2019 | Januar bis Juni 2020 gegenüber Januar bis Juni 2019 | ||
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real (preisbereinigt) | nominal (nicht preisbereinigt) | real (preisbereinigt) | nominal (nicht preisbereinigt) | |
1 Berechnet aus den Ursprungswerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung). 2 Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008. | ||||
Gastgewerbe insgesamt | -42,2 | -41,4 | -39,7 | -38,4 |
davon: | ||||
Beherbergung | -52,1 | -52,4 | -48,6 | -48,2 |
Gastronomie | -36,3 | -34,8 | -34,7 | -33,1 |
darunter: | ||||
Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen | -43,1 | -42,4 | -29,7 | -28,6 |
Jahr | Monat | real (preisbereinigt) | nominal (nicht preisbereinigt) | ||
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2015 = 100 | Veränderung | 2015 = 100 | Veränderung | ||
1 Vorläufige Ergebnisse für die Jahre 2019 und 2020. 2 Berechnet aus den Ursprungswerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung). 3 Saisonbereinigungsverfahren X13 JDemetra+. | |||||
Ursprungswerte Jahresdurchschnitte der Messzahlen sowie Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in % 2 | |||||
2019 | 104,5 | 0,7 | 113,9 | 3,2 | |
2018 | 103,8 | 1,4 | 110,4 | 3,6 | |
2017 | 102,4 | 1,6 | 106,6 | 3,6 | |
2016 | 100,8 | 0,8 | 102,9 | 2,9 | |
2015 | 100,0 | 0,7 | 100,0 | 3,2 | |
Kalender- und saisonbereinigte Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vormonat in % | |||||
2020 | Juni | 60,7 | 63,6 | 67,2 | 63,5 |
Mai | 37,1 | 45,5 | 41,1 | 45,7 | |
April | 25,5 | -56,4 | 28,2 | -56,3 | |
März | 58,5 | -44,3 | 64,6 | -44,4 | |
Februar | 105,1 | -1,5 | 116,1 | -1,4 | |
Januar | 106,7 | 1,6 | 117,8 | 1,9 | |
2019 | Dezember | 105,0 | -1,7 | 115,6 | -1,6 |
November | 106,8 | 2,4 | 117,5 | 2,7 | |
Oktober | 104,3 | 1,4 | 114,4 | 1,6 | |
September | 102,9 | -0,3 | 112,6 | -0,3 | |
August | 103,2 | 0,4 | 112,9 | 0,5 | |
Juli | 102,8 | -2,1 | 112,3 | -1,9 | |
Juni | 105,0 | 1,9 | 114,5 | 2,0 | |
Monatliche Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in % 3 | |||||
2020 | Juni | 64,7 | -42,2 | 71,9 | -41,4 |
Mai | 39,7 | -63,7 | 44,1 | -63,2 | |
April | 24,6 | -75,8 | 27,2 | -75,3 | |
März | 54,6 | -45,2 | 60,1 | -43,8 | |
Februar | 89,0 | 0,9 | 98,0 | 3,6 | |
Januar | 87,5 | 1,7 | 96,2 | 4,6 | |
2019 | Dezember | 105,9 | -0,7 | 116,3 | 2,0 |
November | 101,6 | 1,8 | 111,7 | 4,6 | |
Oktober | 110,3 | 0,3 | 121,3 | 2,9 | |
September | 114,0 | -1,7 | 125,4 | 0,7 | |
August | 113,1 | 0,8 | 123,5 | 3,3 | |
Juli | 112,4 | -0,7 | 122,8 | 1,9 | |
Juni | 112,0 | 0,9 | 122,6 | 3,5 |
Europäische Daten zum Gastgewerbe
Ergebnisse zum Gastgewerbe in anderen EU-Staaten finden Sie in der Eurostat Datenbank. Im Moment liegen für die meisten Länder Daten bis einschließlich Mai 2020 vor.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Die Erhebung erfasst Unternehmen des Gastgewerbes mit einem Umsatz von mindestens 150 000 Euro pro Jahr. Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Unternehmen und aktualisiert deshalb laufend die ersten nachgewiesenen Ergebnisse.
Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.
Die Ergebnisse der Gastgewerbestatistik können besonders in den Sommermonaten von denen der Tourismusstatistik abweichen, da zum Beispiel der Umsatz in den Beherbergungsunternehmen zeitlich nicht immer mit den Übernachtungen zusammenfällt. Auch methodische Unterschiede führen zu abweichenden Ergebnissen.
Weitere Informationen befinden sich in den Erläuterungen zur Statistik und in den Qualitätsberichten zum Gastgewerbe und Tourismus.
Lange Zeitreihen zur Monatsstatistik im Gastgewerbe können in der Tabelle Umsatz im Gastgewerbe (45213-0005) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Die Ergebnisse zum Gastgewerbeumsatz sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite Corona-Statistiken im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Statistik
Ab dem 1. Juli leitet das Statistische Bundesamt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Georg Thiel die Ratsarbeitsgruppe Statistik. Über unsere Aktivitäten im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft informieren wir auf der Sonderseite www.destatis.de/eu2020.
Europäische Statistiken finden Sie in unserem Datenangebot "Europa in Zahlen"