Presse KORREKTUR: Corona-Krise: Experimentelle Daten zeigen aktuelles Kaufverhalten

KORREKTUR: Die am 08.04.2020 verbreitete Meldung muss aufgrund eines Fehlers im dritten Absatz korrigiert werden. Die Korrektur ist fett hervorgehoben.

Sonderauswertung zeigt: Absatz von ausgewählten Produkten normalisiert sich langsam

Pressemitteilung Nr. 130 vom 8. April 2020

WIESBADEN –In der Corona-Krise gibt es weiterhin eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Gütern des täglichen Bedarfs. Wie eine Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, lagen die Verkaufszahlen für ausgewählte Produkte vom 30. März bis 4. April 2020 aber zum Teil deutlich unter den Zahlen der Wochen zuvor. So lag der Absatz von Toilettenpapier knapp ein Drittel (-29 %) unter dem Durchschnittswert der vorausgegangenen sechs Monate, während der Absatz in der Woche davor (23. bis 29. März) noch um knapp die Hälfte (+46 %) über dem Sechs-Monats-Durchschnitt gelegen hatte.

Lädt...

Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife weiterhin hoch 

Bei Desinfektionsmitteln stieg der Absatz nach einem kurzzeitigen Einbruch in der Woche vom 16. bis 22. März wieder auf mehr als das Dreifache (+276 %) des normalen Absatzes. Bei Seife lagen die Absatzzahlen durchgängig mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt der sechs Monate zuvor, zuletzt aber mit abfallender Tendenz. Während der Absatz in der 12. Kalenderwoche noch bei mehr als dem Vierfachen (+337 %) des Sechs-Monats-Durchschnitts lag, war der Absatz in der 14. Kalenderwoche nur noch doppelt so hoch (+130 %). 

Absatz der ausgewählten Güter schwankt teilweise stark 

Insgesamt waren die Verkaufszahlen der ausgewählten Lebensmittel und Hygieneartikel in der letzten Märzwoche gegenüber den stark überdurchschnittlichen Zahlen der ersten beiden Märzwochen größtenteils rückläufig. So lagen die Verkaufszahlen von Zucker in der 14. Kalenderwoche nur noch 10 % und von Reis 12 % über dem Durchschnittswert der sechs Monate zuvor. Allerdings schwankten die Verkaufszahlen von Woche zu Woche teils stark, und dies nicht nur beim Hygieneartikel Toilettenpapier, sondern auch bei Lebensmitteln: Während beispielsweise die Verkaufszahlen von Hefe in der 13. Kalenderwoche noch unterdurchschnittlich waren (-37 %), lagen sie in der 14. Kalenderwoche über dem Durchschnitt (+28 %). 

Für diese schwankenden und rückläufigen Verkaufszahlen kann es verschiedene Gründe geben. Zum einen dürfte langsam eine Sättigung des Bedarfs einsetzen, zum anderen könnte dies auf ein kurzfristig fehlendes Angebot in einem Warensegment zurückzuführen sein. 

Die Politik und Wirtschaftsverbände sehen die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs indes weiter als gesichert und appellieren an die Bevölkerung, von „Hamsterkäufen“ abzusehen.

 

Absatz von ausgewählten Verbrauchsgütern – Veränderung gegenüber dem Zeitraum August 2019 - Januar 2020
ProduktKW09KW10KW11KW12KW13KW14
in %
Seife122153235337133130
Toilettenpapier569913121146-29
Teigwaren10915014011792
Mehl1509919210513957
Zucker76391011003510
Reis206411632082712
Desinfektionsmittel659751206-49165276
Äpfel461365422645
Bier-9-9-4-5-17-2
Passierte Tomaten106882051714746
Hefe965113252-3728

Methodischer Hinweis:

Methodischer Hinweis:
Die Angaben basieren auf neuen Datenquellen und Methoden. Ausgewertet wurden digital verfügbaren Kassendaten, sogenannte Scannerdaten. Die zugrunde liegenden Daten basieren auf einer geringen Anzahl von Filialen aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie sind daher eingeschränkt repäsentativ für das Kaufverhalten in Deutschland. Auswertungen dieser Art haben experimentellen Charakter und sind Teil eines Projektes im Bereich „Experimentelle Daten“, mit dem das Statistische Bundesamt neue Datenquellen und Methoden erprobt. Ausgewählte Projektergebnisse werden unter www.destatis.de/exdat vorgestellt.

Kontaktfür weitere Auskünfte

Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik

Telefon: +49 611 75 4777

Zum Kontaktformular

Zum Thema