Presse Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2019 um 0,7 % höher als Ende 2018

Pressemitteilung Nr. 496 vom 19. Dezember 2019

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum Ende des 3. Quartals 2019 mit 1 930,4 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stieg der Schuldenstand damit gegenüber den Jahresergebnissen 2018 um 0,7 % beziehungsweise 13,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem 2. Quartal 2019 stieg der Schuldenstand um 0,6 % (11,2 Milliarden Euro), gegenüber dem 3. Quartal 2018 um 0,1 % (+1,7 Milliarden Euro). 

Bund verringert Schulden leicht um 0,5 Milliarden Euro

Mit Ausnahme der Länderebene haben alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts ihre Schulden zum Ende des 3. Quartals 2019 verringern können. Ende September 2019 war der Bund mit 1 212,7 Milliarden Euro verschuldet. Damit war die Verschuldung um 0,5 Milliarden Euro geringer als zum Jahresende 2018.

Schulden der Länder steigen um 17,2 Milliarden Euro 

Die Länder waren zum Ende des 3. Quartals 2019 mit 587,8 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Anstieg um 3,0 % beziehungsweise 17,2 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2018. Die Entwicklung verlief in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich: In Bremen stiegen die Schulden um 42,8 %,inSachsen-Anhalt um 8,2 % und in Nordrhein-Westfalen um 4,4 %. Der starke Anstieg in Bremen ist vor allem durch eine Schuldenaufnahme für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivate zustandegekommen. In Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen sind die Zuwächsehauptsächlich auf die Aufnahme neuer Wertpapierschulden in den Kernhaushalten zurückzuführen. Rückgänge der Schuldenstände gab es in Sachsen (-15,6 %), Bayern (-8,0 %) und Hamburg (-3,5 %). 

Gemeinden und Gemeindeverbände bauen 3 Milliarden Euro Schulden ab 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2018 um 2,2 % beziehungsweise 3,0 Milliarden Euro auf 129,8 Milliarden Euro. Auch hier war die Entwicklung unterschiedlich: Die Schulden stiegen in Mecklenburg-Vorpommern (+5,3 %), Schleswig-Holstein (+2,4 %) und Hessen (+0,5 %). In allen anderen Bundesländern konnte die Gemeindeebene Schulden abbauen, dabei besonders stark in Brandenburg und Baden-Württemberg (jeweils -7,0 %), Niedersachsen (-4,4 %) und Sachsen (-4,2 %). 

Bei der Sozialversicherung gab es gegenüber dem Jahresende 2018 einen Rückgang des Schuldenstands um rund 4 Millionen Euro (-3,0 %).

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1
– vorläufige Ergebnisse –
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
30.06.2019
Veränderung
gegenüber
31.12.2018
30.09.201930.06.201931.12.2018
in Millionen Euroin %
1: Einschließlich Extrahaushalte.
2: Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2018.
Insgesamt1 930 3521 919 1651 916 638+0,6+0,7
Bund1 212 6761 211 2551 213 217+0,1-0,0
Länder587 755577 454570 525+1,8+3,0
Gemeinden/Gemeindeverbände129 798130 333132 768-0,4-2,2
Sozialversicherung 21241241270,0-3,0
Länder
Baden-Württemberg44 02843 47144 009+1,3+0,0
Bayern13 44413 48914 613-0,3-8,0
Brandenburg16 18916 07516 122+0,7+0,4
Hessen40 82839 19040 396+4,2+1,1
Mecklenburg-Vorpommern7 7897 6317 653+2,1+1,8
Niedersachsen60 86661 52958 718-1,1+3,7
Nordrhein-Westfalen174 526173 789167 167+0,4+4,4
Rheinland-Pfalz29 95330 27630 637-1,1-2,2
Saarland13 84714 09213 812-1,7+0,3
Sachsen1 1891 3541 409-12,2-15,6
Sachsen-Anhalt21 56021 35119 932+1,0+8,2
Schleswig-Holstein30 54530 17030 913+1,2-1,2
Thüringen14 82514 57014 646+1,7+1,2
Berlin53 96253 92354 403+0,1-0,8
Bremen31 03223 91421 730+29,8+42,8
Hamburg33 17332 63034 362+1,7-3,5
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg8 0347 9948 638+0,5-7,0
Bayern12 57412 50512 932+0,5-2,8
Brandenburg1 7491 8201 881-3,9-7,0
Hessen13 01413 23612 951-1,7+0,5
Mecklenburg-Vorpommern1 7551 7761 666-1,2+5,3
Niedersachsen12 89212 89613 480-0,0-4,4
Nordrhein-Westfalen51 04951 30052 293-0,5-2,4
Rheinland-Pfalz13 13113 21413 161-0,6-0,2
Saarland3 5473 5043 624+1,2-2,1
Sachsen2 7152 7622 833-1,7-4,2
Sachsen-Anhalt2 6072 5962 662+0,4-2,0
Schleswig-Holstein4 3464 3174 245+0,7+2,4
Thüringen2 3862 4122 402-1,1-0,7

Methodische Hinweise
Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.

Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften der Länderkernhaushalte (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das 3. Quartal 2019 in Höhe von 1 445,2 Millionen Euro und für Ende 2018 in Höhe von 1 445,3 Millionen Euro).

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2018 der jährlichen Schuldenstatistik mit 123 Millionen Euro fortgeschrieben.

Weitere methodische Hinweise und Daten, einschließlich der Erläuterungen zu Abweichungen der haushaltsrechtlichen Darstellung von der amtlichen Statistik, können der Fachserie 14 Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Hingewiesen wird insbesondere auf den Qualitätsbericht der Fachserie.

Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. 

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Öffentliche Schulden, öffentliches Vermögen

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