Presse Öffentliche Schulden Ende des 1. Halbjahres 2019 um 0,1 % höher als Ende 2018

Pressemitteilung Nr. 373 vom 24. September 2019

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum Ende des 1. Halbjahres 2019 mit 1 919,2 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stieg der Schuldenstand gegenüber dem Jahresende 2018 um 0,1 % beziehungsweise 2,5 Milliarden Euro.

Gegenüber dem 1. Quartal 2019 sank der Schuldenstand um 0,4 % (-7,9 Milliarden Euro) und gegenüber dem 1. Halbjahr 2018 um 0,8 % (-15,4 Milliarden Euro). 

Bund verringert Schulden um 2 Milliarden Euro 

Mit Ausnahme der Länderebene haben alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts ihre Schulden im 1. Halbjahr 2019 abgebaut. Ende Juni 2019 war der Bund mit 1 211,3 Milliarden Euro verschuldet. Damit war die Verschuldung um 2 Milliarden Euro beziehungsweise 0,2 % geringer als Ende 2018. Dabei baute der Bund seine Kassenkredite um 3,5 Milliarden Euro ab (-16,5 %). Die Kredite des Bundes stiegen dagegen um 422 Millionen Euro (+1,0 %) und die Wertpapierschulden um 1,1 Milliarden Euro (+0,1 %). 

Schulden der Länder steigen um 6,9 Milliarden Euro 

Die Länder waren zum Ende des 1. Halbjahres 2019 mit 577,5 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Anstieg um 1,2 % beziehungsweise 6,9 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2018. Die Entwicklung verlief in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich: In Bremen stiegen die Schulden um 10,1 %, in Sachsen-Anhalt um 7,1 % und in Niedersachsen um 4,8 %, während in Bayern die Schulden um 7,7 %, in Hamburg um 5,0 % und in Sachsen um 3,9 % sanken. 

Gemeinden und Gemeindeverbände bauen 2,4 Milliarden Euro Schulden ab 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2018 um 1,8 % beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro auf 130,3 Milliarden Euro. Auch hier war die Entwicklung unterschiedlich: Schuldenanstiege gab es insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern (+6,6 %), Hessen (+2,2 %) und Schleswig-Holstein (+1,7 %). Stärkere Rückgänge gab es dagegen in Baden-Württemberg (-7,5 %) und in Niedersachsen (-4,3 %). 

Die Sozialversicherung war zum Ende des 1. Halbjahrs 2019 mit 124 Millionen Euro verschuldet. Das waren 3,0 % beziehungsweise 4 Millionen Euro weniger als zum Jahresende 2018.

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1
– vorläufige Ergebnisse –
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
30.12.2018
Veränderung
gegenüber
31.03.2019
30.06.201931.12.201831.03.2019
in Millionen Euroin %
1: Einschließlich Extrahaushalte.
2: Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2018.
Insgesamt1 919 1651 916 6381 927 098+0,1-0,4
Bund1 211 2551 213 2171 214 241-0,2-0,2
Länder577 454570 525581 513+1,2-0,7
Gemeinden/Gemeindeverbände130 333132 768131 220-1,8-0,7
Sozialversicherung 2124127124-3,0-0,0
Länder
Baden-Württemberg43 47144 00943 222-1,2+0,6
Bayern13 48914 61313 787-7,7-2,2
Brandenburg16 07516 12216 189-0,3-0,7
Hessen39 19040 39639 970-3,0-1,9
Mecklenburg-Vorpommern7 6317 6537 641-0,3-0,1
Niedersachsen61 52958 71860 052+4,8+2,5
Nordrhein-Westfalen173 789167 167178 537+4,0-2,7
Rheinland-Pfalz30 27630 63731 247-1,2-3,1
Saarland14 09213 81213 867+2,0+1,6
Sachsen1 3541 4091 354-3,9+0,0
Sachsen-Anhalt21 35119 93220 722+7,1+3,0
Schleswig-Holstein30 17030 91330 845-2,4-2,2
Thüringen14 57014 64614 631-0,5-0,4
Berlin53 92354 40353 911-0,9+0,0
Bremen23 91421 73022 610+10,1+5,8
Hamburg32 63034 36232 928-5,0-0,9
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 9938 6387 969-7,5+0,3
Bayern12 50512 93212 649-3,3-1,1
Brandenburg1 8201 8811 863-3,2-2,3
Hessen13 23612 95113 333+2,2-0,7
Mecklenburg-Vorpommern1 7761 6661 725+6,6+3,0
Niedersachsen12 89613 48012 961-4,3-0,5
Nordrhein-Westfalen51 30052 29351 905-1,9-1,2
Rheinland-Pfalz13 21413 16113 127+0,4+0,7
Saarland3 5053 6243 503-3,3+0,0
Sachsen2 7622 8332 823-2,5-2,2
Sachsen-Anhalt2 5962 6622 652-2,5-2,1
Schleswig-Holstein4 3174 2454 282+1,7+0,8
Thüringen2 4122 4022 427+0,4-0,6

Methodische Hinweise
Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.

Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften der Länderkernhaushalte (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das 1. Halbjahr 2019 in Höhe von 1 294,6 Millionen Euro und für Ende 2018 in Höhe von 1 445,3 Millionen Euro). 

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2018 der jährlichen Schuldenstatistik mit 123 Millionen Euro fortgeschrieben.

Weitere methodische Hinweise und Daten, einschließlich der Erläuterungen zu Abweichungen der haushaltsrechtlichen Darstellung von der amtlichen Statistik, können der Fachserie 14 Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Hingewiesen wird insbesondere auf den Qualitätsbericht der Fachserie.

Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. 

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Öffentliche Schulden, öffentliches Vermögen

Telefon: +49 611 75 3588

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