Presse 1. Quartal 2019: 3,2 % weniger Unternehmensinsolvenzen als im 1. Quartal 2018

Pressemitteilung Nr. 217 vom 7. Juni 2019

WIESBADEN – Im 1. Quartal 2019 meldeten die deutschen Amtsgerichte 4 861 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,2 % weniger als im 1. Quartal 2018. Damit setzte sich der Trend abnehmender Unternehmensinsolvenzen fort. Zuletzt hatte es im 1. Quartal 2010 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegeben (+6,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2009). Seitdem war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stets niedriger als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. 

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im 1. Quartal 2019 mit 868 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 803 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Gastgewerbe wurden 590 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 516 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im 1. Quartal 2019 auf rund 4,7 Milliarden Euro. Im 1. Quartal 2018 hatten sie bei 7,8 Milliarden Euro gelegen. 

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 22 118 übrige Schuldner im 1. Quartal 2019 Insolvenz an (-4,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Darunter waren 16 600 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern und 4 513 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

 

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen
in Deutschland
1. Quartal 2019
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt4 861
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei36
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden2
Verarbeitendes Gewerbe353
Energieversorgung28
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen14
Baugewerbe803
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz868
Verkehr und Lagerei338
Gastgewerbe590
Information und Kommunikation138
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen109
Grundstücks- und Wohnungswesen129
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen516
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen456
Erziehung und Unterricht44
Gesundheits- und Sozialwesen108
Kunst, Unterhaltung und Erholung108
Sonstige Dienstleistungen221

Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 1. Quartal 2019März 2019
AnzahlVeränderung
gegenüber
1. Quartal 2018
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
März 2018
in %
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt26 979-3,99 051-6,9
Unternehmen4 861-3,21 582-11,5
Übrige Schuldner22 118-4,07 469-5,9
davon:
– Verbraucher16 600-2,75 581-3,0
– natürliche Personen als Gesellschafter135-2,9452,3
– ehemals selbstständig Tätige 14 513-6,21 564-10,8
– Nachlässe und Gesamtgut870-15,4279-27,5

Detaillierte Daten können über die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1.

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