Presse Eingliederungshilfe für behinderte Menschen: Zahl der Empfängerinnen und Empfänger im Jahr 2017 um 1,8 % gestiegen

Pressemitteilung Nr. 497 vom 17. Dezember 2018

WIESBADEN – Im Jahr 2017 erhielten in Deutschland knapp 911 000 Personen Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem 6. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII). Das waren 1,8 % mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Angaben der zuständigen Verwaltungsstellen weiter mitteilt, setzte sich damit der seit dem Jahr 2005 anhaltende Trend steigender Empfängerzahlen fort. 

Die Eingliederungshilfe hat die Aufgabe, eine drohende Behinderung abzuwenden, eine vorhandene Behinderung oder deren Folgen zu beseitigen beziehungsweise zu mildern und Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft einzugliedern.

Die Empfängerinnen und Empfänger von Eingliederungshilfe für behinderte Menschen waren im Jahr 2017 durchschnittlich 34 Jahre alt. Gut 59 % waren Männer und knapp 41 % Frauen. Empfänger waren im Durchschnitt mit 33 Jahren etwas jünger als Empfängerinnen mit 36 Jahren. 

Die am häufigsten gewährte Hilfe waren Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft mit rund 666 000 Empfängerinnen und Empfängern. Sie sollen behinderten Menschen die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen, sichern oder sie so weit wie möglich unabhängig von Pflege machen. Hierzu zählen insbesondere Hilfen zum selbstbestimmten Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten, die im Laufe des Jahres insgesamt knapp 433 000 Personen in unterschiedlichen Wohnformen gewährt wurden.

Basisdaten und lange Zeitreihen können über die Tabellen Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel (SGB XII) (22131) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Anzahl und durchschnittliches Alter der Empfängerinnen und Empfänger von
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen im Laufe des Jahres 2017
LeistungsartInsgesamtMännlich1WeiblichDurchschnittliches
Alter insgesamt
AnzahlJahre
1 Personen ohne Angabe beim Geschlecht (nach §22 Absatz 3 PStG) werden dem männlichen Geschlecht zugeordnet.
2 Mehrfachzählungen sind möglich.
3 Empfängerinnen und Empfänger mehrerer Leistungsarten werden bei jeder Leistungsart gezählt.
Stand der Datenlieferung: 3.12.2018; spätere Korrekturlieferungen der Länder werden nicht berücksichtigt.
Insgesamt 2911 106540 847370 25934,1
davon: 3
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation7 7785 2612 51718,5
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben3 6522 0591 59339,8
Leistungen in anerkannten Werk-stätten für behinderte Menschen288 478170 074118 40442,3
Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft666 165391 427274 73834,9
Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung81 56951 73929 83012,2
Hilfen zur schulischen Ausbildung für einen angemessenen Beruf
einschließlich des Besuchs einer Hochschule
88041646425,1
Hilfe zur Ausbildung für eine sonstige angemessene Tätigkeit75340734637,4
Hilfe in vergleichbaren sonstigen Beschäftigungsstätten nach § 56 (SGB XII)3 8632 2581 60543,6
Nachgehende Hilfe zur Sicherung der Wirksamkeit der ärztlichen und ärztlich
verordneten Leistungen und zur Sicherung der Teilhabe am Arbeitsleben
3 5262 61491244,9
Sonstige Leistungen58 70034 48824 21242,3