Presse Öffentliche Schulden zum Ende des 1. Quartals 2018 um 2,0 % niedriger als ein Jahr zuvor

Pressemitteilung Nr. 230 vom 26. Juni 2018

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des ersten Quartals 2018 mit 1 948,7 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2017 um 2,0 % beziehungsweise 40,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem vierten Quartal 2017 ging der Schuldenstand um 0,9 % beziehungsweise 18,0 Milliarden Euro zurück. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich.

Der Schuldenabbau fand auf allen Ebenen statt. Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2017 um 12,4 Milliarden Euro beziehungsweise 1,0 % auf 1 232,4 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen Kassenkredite um 8,5 Milliarden Euro (– 30,3 %), seine Kredite um 2,0 Milliarden Euro (– 4,3 %) und seine Wertpapierschulden um 1,9 Milliarden Euro (– 0,2 %) abbauen. 

Einen noch stärkeren Rückgang verzeichneten die Länder: Sie waren zum Ende des ersten Quartals 2018 mit 578,4 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Rückgang um 4,0 % beziehungsweise 24,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (– 19,7 %), Baden-Württemberg (– 19,2 %), Brandenburg (– 9,0 %), Bayern (– 5,9 %) und Hessen (– 4,6 %). Einen wesentlichen Anstieg meldete nur Hamburg (+ 1,6 %). Dafür waren hauptsächlich Schuldenaufnahmen im Zusammenhang mit dem Komplex um die HSH Nordbank  verantwortlich. 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2017 um 2,5 % (– 3,6 Milliarden Euro) auf 137,5 Milliarden Euro. Mit Ausnahme des Saarlands (+ 0,3 %) haben die Gemeinden und Gemeindeverbände aller anderen Länder ihre Schuldenstände reduziert. Die prozentualen Rückgänge waren in Mecklenburg-Vorpommern (– 11,4 %), Sachsen (– 7,0 %), Thüringen (– 5,5 %), Sachsen-Anhalt (– 4,0 %) und Nordrhein-Westfalen (– 3,3 %) besonders hoch.

Die Sozialversicherung war zum Ende des ersten Quartals 2018 mit 432 Millionen Euro verschuldet. Das waren 2,0 % beziehungsweise 9 Millionen Euro weniger als am Ende des ersten Quartals 2017.

Weitere Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. 

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1
– vorläufige Ergebnisse –
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
31.12.2017
Veränderung
gegenüber
31.03.2017
31 03.201831.12.201731.03.2017
in Millionen Euroin %
1 Einschließlich Extrahaushalte.
2 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2016.
Insgesamt1 948 7461 966 7071 988 808– 0,9– 2,0
Bund1 232 4011 242 5471 244 763– 0,8– 1,0
Länder578 366586 230602 502– 1,3– 4,0
Gemeinden/Gemeindeverbände137 547 137 495141 1020,0– 2,5
Sozialversicherung 2432434441– 0,6– 2,0
Länder
Baden-Württemberg42 97345 65853 211– 5,9– 19,2
Bayern16 79216 97417 839– 1,1– 5,9
Brandenburg15 94816 58317 531– 3,8– 9,0
Hessen40 08740 98942 006– 2,2– 4,6
Mecklenburg-Vorpommern7 9628 0078 250– 0,6– 3,5
Niedersachsen59 86159 61459 9980,4– 0,2
Nordrhein-Westfalen172 590175 009179 439– 1,4– 3,8
Rheinland-Pfalz32 11431 76532 6111,1– 1,5
Saarland13 95614 06314 139– 0,8– 1,3
Sachsen1 4301 5551 782– 8,1– 19,7
Sachsen-Anhalt20 70720 76821 017– 0,3– 1,5
Schleswig-Holstein28 75029 24528 760– 1,7– 0,0
Thüringen15 24915 85915 245– 3,80,0
Berlin56 35356 54757 000– 0,3– 1,1
Bremen21 22620 84821 8221,8– 2,7
Hamburg32 36732 74731 853– 1,21,6
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 8177 9577 854– 1,8– 0,5
Bayern12 87613 41913 227– 4,0– 2,7
Brandenburg1 9821 9702 0380,6– 2,8
Hessen17 75517 16817 9803,4– 1,2
Mecklenburg-Vorpommern1 6961 7961 914– 5,5– 11,4
Niedersachsen12 80012 55612 9741,9– 1,3
Nordrhein-Westfalen53 39453 54555 220– 0,3– 3,3
Rheinland-Pfalz12 77112 62012 8931,2– 0,9
Saarland3 6253 6123 6140,40,3
Sachsen3 0433 1113 271– 2,2– 7,0
Sachsen-Anhalt2 8512 7532 9703,6– 4,0
Schleswig-Holstein4 3244 3894 383– 1,5– 1,3
Thüringen2 6132 6002 7650,5– 5,5

Methodische Hinweise
Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften des Landes (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das erste Quartal 2017 in Höhe von 2,3 Milliarden Euro und für das erste Quartal 2018 in Höhe von 775 Millionen Euro).

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2016 der jährlichen Schuldenstatistik mit 427 Millionen Euro fortgeschrieben.

Zum Thema