Pressemitteilung Nr. 171 vom 16. Mai 2018
Verbraucherpreisindex, April 2018
- + 1,6 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- 0,0 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, April 2018
- + 1,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- − 0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
WIESBADEN – Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im April 2018 um 1,6 % höher als im April 2017. Im März 2018 hatte die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – ebenfalls bei + 1,6 % gelegen. Im Vergleich zum Vormonat März 2018 blieb der Verbraucherpreisindex im April 2018 unverändert. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 30. April 2018.
Im April 2018 waren Energieprodukte im Vergleich zu April 2017 um 1,3 % teurer. Der Preisanstieg bei Energie lag damit unterhalb der Gesamtteuerung. In den beiden Vormonaten war die Teuerungsrate für Energie noch deutlich niedriger ausgefallen (März 2018: + 0,5 %; Februar 2018: + 0,1 %). Von April 2017 bis April 2018 verteuerte sich vor allem leichtes Heizöl (+ 8,0 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren auch Strom (+ 1,6 %), Kraftstoffe (+ 0,6 %) sowie Umlagen von Zentralheizung und Fernwärme (+ 0,6 %). Hingegen verbilligten sich im gleichen Zeitraum feste Brennstoffe (− 1,9 %) und Gas (− 1,3 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im April 2018 ebenfalls bei + 1,6 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von April 2017 bis April 2018 mit + 3,4 % überdurchschnittlich. Der Preisanstieg binnen Jahresfrist hat sich damit im April 2018 verstärkt (März 2018: + 2,9 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 15,4 %). Diese Erhöhung ist im Wesentlichen durch steigende Butterpreise (+ 30,2 % gegen über April 2017) bedingt. Durchweg mehr mussten die Verbraucher für Molkereiprodukte und Eier (+ 8,9 %) bezahlen. Deutlich teurer wurde auch Obst (+ 8,6 %). Weitere Preiserhöhungen binnen Jahresfrist gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 2,5 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 2,4 %), nennenswerte Preisrückgänge hingegen bei Gemüse (− 4,5 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im April 2018 nur bei + 1,4 % gelegen.
Die Preise für Waren insgesamt lagen im April 2018 um + 1,6 % über dem Vorjahresmonat. Neben den Preisanstiegen bei Energie (+ 1,3 %) und Nahrungsmitteln (+ 3,4 %) verteuerten sich insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,8 %), Bier (+ 4,7 %) und Tabakwaren (+ 4,4 %) deutlich. Günstiger hingegen wurden zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik (− 3,8 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (− 3,0 %).
Mit + 1,5 % erhöhten sich von April 2017 bis April 2018 die Preise für Dienstleistungen fast im gleichen Maße wie für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,6 % gegenüber April 2017), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch etwas stärker verteuerten sich binnen Jahresfrist zum Beispiel Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,2 %) sowie Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 2,2 %). Günstiger für die Verbraucher waren unter anderem Telekommunikationsdienstleistungen (− 0,7 %) und Pauschalreisen (− 1,1 %).
Veränderung im April 2018 gegenüber dem Vormonat März 2018
Im Vergleich zum März 2018 blieb der Verbraucherpreisindex im April 2018 unverändert. Im Vormonatsvergleich stiegen die Energiepreise um 1,7 %, insbesondere mussten die Verbraucher mehr für leichtes Heizöl (+ 5,4 %) und Kraftstoffe (+ 3,3 %, darunter Superbenzin: + 3,6 %; Dieselkraftstoff: + 2,6 %) bezahlen. Die Preise für alle anderen Energieprodukte blieben hingegen nahezu unverändert (zum Beispiel Strom: + 0,2 %; Gas: – 0,1 %). Deutlich teurer wurden binnen Monatsfrist auch Tabakwaren (+ 2,0 %).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2018 gegenüber dem Vormonat nur geringfügig um 0,1 %. Im Einzelnen standen zum Beispiel den Preiserhöhungen bei Obst (+ 0,6 %) und Süßwaren (+ 0,6 %) Preissenkungen bei Gemüse (– 0,5 %) und Molkereiprodukten (– 0,5 %) gegenüber.
Abgemildert wurde der Preisanstieg im April 2018 durch einige sinkende Preise unter anderem für zahnärztliche Dienstleistungen (− 1,1 %), Erzeugnisse und Verbrauchsgüter für Gartenpflege (− 0,9 %) sowie Telefone (− 0,8 %).
Gesamtindex ________ Jahr / Monat | Index 2010 = 100 | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum | Veränderung gegenüber Vormonat | |
---|---|---|---|---|
in % | ||||
JD = Jahresdurchschnitt – = nichts vorhanden | ||||
2016 JD | 107,4 | 0,5 | – | |
2017 JD | 109,3 | 1,8 | – | |
2017 | April | 109,0 | 2,0 | 0,0 |
Mai | 108,8 | 1,5 | – 0,2 | |
Juni | 109,0 | 1,6 | 0,2 | |
Juli | 109,4 | 1,7 | 0,4 | |
August | 109,5 | 1,8 | 0,1 | |
September | 109,6 | 1,8 | 0,1 | |
Oktober | 109,6 | 1,6 | 0,0 | |
November | 109,9 | 1,8 | 0,3 | |
Dezember | 110,6 | 1,7 | 0,6 | |
2018 | Januar | 109,8 | 1,6 | – 0,7 |
Februar | 110,3 | 1,4 | 0,5 | |
März | 110,7 | 1,6 | 0,4 | |
April | 110,7 | 1,6 | 0,0 |
Gesamtindex / Teilindex | Gewichtung | Index 2010 = 100 | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum | Veränderung gegenüber Vormonat |
---|---|---|---|---|
in ‰ | in % | |||
a Auf Grund des Umstiegs auf andere Reiseziele ist die Veränderungsrate zum Vormonat im Berichtsmonat April nicht als reine Preisentwicklung interpretierbar. | ||||
Gesamtindex | 1 000,00 | 110,7 | 1,6 | 0,0 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 102,71 | 119,4 | 3,3 | 0,1 |
Nahrungsmittel | 90,52 | 119,8 | 3,4 | 0,1 |
Fleisch und Fleischwaren | 20,76 | 117,3 | 2,4 | 0,0 |
Obst | 8,76 | 139,4 | 8,6 | 0,6 |
Gemüse | 11,26 | 109,2 | – 4,5 | – 0,5 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 37,59 | 122,8 | 4,1 | 1,4 |
Bekleidung und Schuhe | 44,93 | 111,6 | – 0,1 | 0,6 |
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe | 317,29 | 111,1 | 1,5 | 0,3 |
Nettokaltmiete | 209,93 | 111,2 | 1,6 | 0,2 |
Haushaltsenergie | 68,19 | 111,7 | 1,6 | 0,8 |
Strom | 26,21 | 129,3 | 1,6 | 0,2 |
Gas | 14,46 | 102,5 | – 1,3 | – 0,1 |
Leichtes Heizöl | 11,11 | 97,1 | 8,0 | 5,4 |
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör | 49,78 | 104,9 | 0,9 | 0,0 |
Gesundheitspflege | 44,44 | 108,2 | 1,2 | 0,2 |
Verkehr | 134,73 | 109,5 | 1,5 | 0,9 |
Kraftstoffe | 38,37 | 98,4 | 0,6 | 3,3 |
Superbenzin | 28,38 | 98,3 | – 0,2 | 3,6 |
Dieselkraftstoff | 9,19 | 99,2 | 3,2 | 2,6 |
Nachrichtenübermittlung | 30,10 | 89,4 | – 0,4 | – 0,1 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 114,92 | 106,0 | 0,6 | – 3,1 |
Pauschalreisen | 26,83 | 98,2 | – 1,1 | – 12,9 a |
Bildungswesen | 8,80 | 98,1 | 3,0 | 0,2 |
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen | 44,67 | 117,4 | 2,3 | 0,2 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 70,04 | 110,4 | 1,0 | 0,1 |
Gesamtindex | ||||
ohne Nahrungsmittel und Energie | 802,92 | 110,1 | 1,4 | – 0,3 |
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) | 893,44 | 111,1 | 1,6 | – 0,2 |
ohne Heizöl und Kraftstoffe | 950,52 | 111,3 | 1,6 | – 0,2 |
Waren | 479,77 | 110,9 | 1,6 | 0,5 |
Verbrauchsgüter | 307,89 | 114,3 | 2,4 | 0,8 |
Energie | 106,56 | 107,0 | 1,3 | 1,7 |
Dienstleistungen | 520,23 | 110,4 | 1,5 | – 0,6 |
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7 "Verbraucherpreisindizes für Deutschland". Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) sowie Harmonisierter Verbraucherpreisindex (61121-0002) und (61121-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.