Presse Stationäre Krankenhauskosten 2016 auf 87,8 Milliarden Euro gestiegen

Pressemitteilung Nr. 399 vom 10. November 2017

WIESBADEN – Die Kosten der stationären Krankenhausversorgung betrugen im Jahr 2016 rund 87,8 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 4,3 % mehr als im Jahr 2015 (84,2 Milliarden Euro). 

Umgerechnet auf rund 19,5 Millionen Patientinnen und Patienten, die 2016 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, lagen die stationären Krankenhauskosten je Fall bei durchschnittlich 4 497 Euro und damit um 2,7 % höher als im Jahr zuvor (4 378 Euro). 

Die Gesamtkosten der Krankenhäuser beliefen sich im Jahr 2016 auf 101,7 Milliarden Euro (2015: 97,3 Milliarden Euro). Sie setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 61,1 Milliarden Euro (+ 4,4 % gegenüber 2015), den Sachkosten von 37,9 Milliarden Euro (+ 4,7 %) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,4 Milliarden Euro (+ 6,3 %) zusammen. Weitere 1,3 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie auf Kosten der Ausbildungsstätten.

In den Gesamtkosten waren Ausgaben für nichtstationäre Leistungen (unter anderem Kosten für die Ambulanz sowie für wissenschaftliche Forschung und Lehre) in Höhe von 13,8 Milliarden Euro enthalten. 

Die durchschnittlichen stationären Kosten je Fall waren in Brandenburg mit 4 055 Euro am niedrigsten und in Hamburg mit 5 232 Euro am höchsten. Diese regionalen Unterschiede sind auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst.

Die deutlichste Steigerung der stationären Kosten je Fall im Vergleich zum Vorjahr gab es in Sachsen mit + 5,1 %. Im Saarland gab es einen geringfügigen Rückgang der Kosten um 0,1 %.

Kosten der Krankenhäuser 2016
LandKranken-
häuser
FallzahlBrutto-
kosten 1
insgesamt
darunterBereinigte
Kosten 2
Bereinigte
Kosten
je Fall
Personal-
kosten
Sach-
kosten
Anzahlin Milliarden Euroin Euro
1 Gesamtsumme der Krankenhauskosten bestehend aus Personal- und Sachkosten, Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sowie Steuern inklusive Kosten der Ausbildungsstätten und Aufwendungen für den Ausbildungsfonds.
2 Bruttokosten abzüglich nichtstationärer Kosten (zum Beispiel Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre).
Deutschland1 95119 532 779101,761,137,987,84 497
Baden-Württemberg2662 165 42212,87,84,610,54 856
Bayern3572 994 95615,89,65,813,74 560
Berlin81852 9254,92,72,14,14 839
Brandenburg56571 9962,41,41,02,34 055
Bremen14212 4341,10,60,41,04 886
Hamburg54507 8403,21,81,42,75 232
Hessen1621 389 7717,04,12,76,34 555
Mecklenburg-Vorpommern39416 2802,11,20,81,84 288
Niedersachsen1871 718 0598,85,33,27,54 338
Nordrhein-Westfalen3484 638 83423,914,68,620,44 388
Rheinland-Pfalz86966 4334,63,01,54,24 301
Saarland23289 8961,50,90,51,34 513
Sachsen781 007 5324,72,81,94,44 327
Sachsen-Anhalt48606 8302,81,71,02,54 141
Schleswig-Holstein108604 9423,31,91,32,84 635
Thüringen44588 6332,71,71,02,54 178

Ausführliche Ergebnisse der Krankenhausstatistik, differenziert nach Krankenhaustypen sowie nach Ländern, enthält die Fachserie 12, Reihe 6.3 "Kostennachweis der Krankenhäuser". Weitere Ergebnisse können auch über die Datenbank der Gesundheitsberichterstattung des Bundes abgerufen werden.

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