Presse Rund 631 000 Haushalte bezogen am Jahresende 2016 Wohngeld

Pressemitteilung Nr. 351 vom 5. Oktober 2017

WIESBADEN – Am Jahresende 2016 bezogen in Deutschland rund 631 000 Haushalte Wohngeld. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 1,5 % aller privaten Haushalte.

Wohngeld wird einkommensschwächeren Haushalten gewährt, damit diese die Wohnkosten für angemessenen und familiengerechten Wohnraum tragen können. In Mecklenburg-Vorpommern waren die privaten Haushalte mit einem Anteil von 3,3 % am häufigsten auf Wohngeld angewiesen, am seltensten in Bayern mit einem Anteil von 0,9 %.

Am Jahresende 2015 hatten nur rund 460 000 Haushalte Wohngeld bezogen, was einem Anteil von 1,1 % aller Privathaushalte entsprochen hatte. Der Anstieg der Zahl der Wohngeldhaushalte ist wesentlich auf die Wohngeldreform 2016 und der damit verbundenen Anpassung des Wohngeldes an die Mieten- und Einkommensentwicklung seit der Wohngeldreform 2009 zurückzuführen. Neben dem Anstieg der Bruttokaltmieten und der Einkommen wurde bei der Erhöhung der Tabellenwerte auch der Anstieg der warmen Nebenkosten und damit der Bruttowarmmieten insgesamt berücksichtigt. Von der Erhöhung des Wohngeldes profitieren insbesondere Familien sowie Rentnerinnen und Rentner.

Ende 2016 hatten in rund 94 % der Wohngeldhaushalte alle Haushaltsmitglieder einen Anspruch auf Wohngeld (sogenannte reine Wohngeldhaushalte). 6 % der Wohngeldhaushalte waren wohngeldrechtliche Teilhaushalte, in denen Personen mit und ohne Wohngeldanspruch wohnten. Ende 2016 betrug der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch von reinen Wohngeldhaushalten 157 Euro, von wohngeldrechtlichen Teilhaushalten 145 Euro.

2016 gaben Bund und Länder zusammen 1 146,7 Millionen Euro für Wohngeld aus, das entspricht im Vergleich zu 2015 einem Anstieg von 68 %. Damals hatten die gezahlten Wohngeldbeträge bei 680,8 Millionen Euro gelegen.

Rein rechnerisch wendete der Staat im Jahr 2016 bundesweit 14 Euro je Einwohner für Wohngeld auf. Am höchsten waren die durchschnittlichen Wohngeldausgaben je Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern mit 25 Euro, am geringsten in Bayern und im Saarland mit jeweils 8 Euro.

Wohngeldhaushalte am 31.12.2016 und Wohngeldausgaben 2016 nach Ländern
LandInsgesamtVeränderung
gegenüber
Vorjahr
Anteil an
den Privat-
haushalten 1
Im Jahr 2016 gezahlte Wohngeldbeträge
insgesamtje Einwohner 2
%Millionen EuroEuro
1 Berechnung mit der Anzahl der Privathaushalte im Jahresdurchschnitt auf Grundlage des Mikrozensus 2015.
2 Berechnung mit der Bevölkerungszahl im Jahresdurchschnitt auf Grundlage des Zensus 2011.
Baden-Württemberg66 27642,31,3136,913
Bayern56 05843,90,997,88
Berlin25 45541,31,342,212
Brandenburg25 87834,2 2,139,916
Bremen5 58827,8 1,6 10,716
Hamburg13 78039,5 1,4 25,814
Hessen39 76943,61,3 86,214
Mecklenburg-Vorpommern27 53532,5 3,340,325
Niedersachsen61 733 33,31,6115,515
Nordrhein-Westfalen148 33338,61,7 298,017
Rheinland-Pfalz28 22631,81,448,112
Saarland5 39161,11,1 8,89
Sachsen53 50027,12,5 77,919
Sachsen-Anhalt25 24438,72,1 34,515
Schleswig-Holstein24 144 42,51,748,317
Thüringen24 57128,2 2,2 35,616
Deutschland631 48137,31,51 146,714
nachrichtlich: 
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin)449 29839,31,4876,313
Neue Länder (ohne Berlin)182 18332,52,1270,417

Basisdaten können über die Tabelle Empfängerhaushalte von Wohngeld (22311-0001) in der GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.

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