Presse 1. Quartal 2016: Hoher Anstieg des Reallohn­index setzt sich fort

Pressemitteilung Nr. 215 vom 23. Juni 2016

WIESBADEN – Der Reallohnindex in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vom ersten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2016 um 2,6 % gestiegen. Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum um 0,2 % zu. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) betrug der nominale Verdienstanstieg 2,8 %. 

Der Anstieg der Reallöhne zwischen dem ersten Quartal 2015 und dem ersten Quartal 2016 ist vor allem durch den unterdurchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise begründet. Die Verbraucherpreise erhöhten sich mit + 0,2 % geringer als im Durchschnitt der letzten 20 Quartale (+ 1,3 %). Der Anstieg der Nominallöhne (+ 2,8 %) lag demgegenüber nur leicht über dem entsprechenden Durchschnittswert (+ 2,5 %). 

Der Trend im Jahr 2015, dass Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten hohe nominale Lohnzuwächse aufwiesen, zeigt sich auch im ersten Quartal 2016: Geringfügig Beschäftigte verdienten nominal 4,5 % mehr als im ersten Quartal 2015, ungelernte Arbeitnehmer 3,7 %. Für die neuen Länder ergibt sich verglichen mit der Entwicklung für Gesamtdeutschland hingegen nur ein leicht überdurchschnittlicher nominaler Verdienstanstieg (neue Länder: + 3,0 %, früheres Bundesgebiet: + 2,8 %). Eher moderat fallen die Unterschiede in den Veränderungsraten des Nominallohnindex im ersten Quartal 2016 auch bei Frauen (+ 3,0 %) und Männern (+ 2,8 %) aus.

Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise nach Quartalen
BerichtszeitraumReallohn-
index1
Nominallohn-
index1
Verbraucher-
preisindex
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.
1. Quartal 2008– 0,22,82,9
2. Quartal 20080,93,82,9
3. Quartal 2008– 0,22,93,1
4. Quartal 20081,02,61,6
1. Quartal 2009– 0,10,60,8
2. Quartal 2009– 0,8– 0,70,2
3. Quartal 20090,80,5– 0,3
4. Quartal 2009– 0,20,20,4
1. Quartal 20100,91,70,8
2. Quartal 20101,93,11,1
3. Quartal 20101,42,41,1
4. Quartal 20101,42,91,4
1. Quartal 20111,93,81,9
2. Quartal 20112,04,02,0
3. Quartal 20110,83,02,2
4. Quartal 20110,22,42,2
1. Quartal 2012– 0,12,12,2
2. Quartal 20120,62,51,9
3. Quartal 20120,93,02,1
4. Quartal 20120,72,72,0
1. Quartal 2013– 0,11,51,5
2. Quartal 2013– 0,11,41,5
3. Quartal 2013– 0,21,31,6
4. Quartal 20130,01,31,3
1. Quartal 20141,52,71,1
2. Quartal 20141,52,61,0
3. Quartal 20141,82,70,8
4. Quartal 20142,22,70,5
1. Quartal 20152,52,60,1
2. Quartal 20152,73,20,5
3. Quartal 20152,42,50,1
4. Quartal 20152,22,50,3
1. Quartal 20162,62,80,2
Entwicklung der Reallöhne, der Nominallöhne und der Verbraucherpreise nach Jahren
BerichtszeitraumReallohn-
index 1
Nominallohn-
index 1
Verbraucher-
preisindex
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.
Jahr 20080,33,02,6
Jahr 20090,00,20,3
Jahr 20101,42,61,1
Jahr 20111,23,32,1
Jahr 20120,52,52,0
Jahr 2013– 0,11,41,5
Jahr 20141,92,70,9
Jahr 20152,42,70,3
Entwicklung der Nominallöhne nach verschiedenen Gliederungsarten
Gliederungsart2007 – 20151. Quartal 2016
VeränderungVeränderung
gegenüber dem
Vorjahresquartal
in %
1 Ohne geringfügig Beschäftigte.
Insgesamt19,92,8
Nach Gebietsstand
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin)19,52,8
Neue Länder23,93,0
Nach Beschäftigungsart
Vollzeitbeschäftigte19,52,8
Teilzeitbeschäftigte22,73,2
Geringfügig Beschäftigte24,84,5
Nach Geschlecht
Männer19,02,8
Frauen21,53,0
Nach Leistungsgruppen1
Arbeitnehmer in leitender Stellung26,32,8
Herausgehobene Fachkräfte20,23,0
Fachkräfte17,12,7
Angelernte Arbeitnehmer16,42,7
Ungelernte Arbeitnehmer18,93,7
nachrichtlich:
Verbraucherpreisindex11,20,2

Methodische Hinweise:
Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 

Die Zeitreihen des Nominal- und Reallohnindex stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.

Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse).

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste abrufen (62231-0001).

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