Presse 4,9 % weniger Unternehmens­insolvenzen im 1. Quartal 2016

Pressemitteilung Nr. 193 vom 9. Juni 2016

WIESBADEN – Im ersten Quartal 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 5 436 Unternehmensinsolvenzen, das waren 4,9 % weniger als im ersten Quartal 2015. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. Damit setzt sich der Trend abnehmender Unternehmensinsolvenzen fort. Zuletzt hatte es im ersten Quartal 2010 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegeben (+ 6,7 % gegenüber dem ersten Quartal 2009). Seitdem war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stets niedriger als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. 

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im ersten Quartal 2016 mit 982 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 928 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 623 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Quartal 2016 auf rund 4,9 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2015 hatten sie bei 4,2 Milliarden Euro gelegen. 

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 25 022 übrige Schuldner im ersten Quartal 2016 Insolvenz an (– 5,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Darunter waren 19 176 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 4 958 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen
in Deutschland
1. Quartal 2016
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt5 436
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei41
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden3
Verarbeitendes Gewerbe417
Energieversorgung22
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen17
Baugewerbe928
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz982
Verkehr und Lagerei350
Gastgewerbe546
Information und Kommunikation152
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen146
Grundstücks- und Wohnungswesen185
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen623
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen510
Erziehung und Unterricht67
Gesundheits- und Sozialwesen112
Kunst, Unterhaltung und Erholung109
Sonstige Dienstleistungen226

  

Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 1. Quartal 2016März 2016
AnzahlVeränderung


gegenüber
1. Quartal 2015
in %

AnzahlVeränderung


gegenüber
März 2015
in %

1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt30 458– 5,610 686– 11,4
Unternehmen5 436– 4,91 902– 9,3
Übrige Schuldner25 022– 5,78 784– 11,8
davon:
– Verbraucher19 176– 6,06 704– 13,0
– natürliche Personen als Gesellschafter154– 13,055– 16,7
– ehemals selbstständig Tätige 14 958– 4,81 772– 8,2
– Nachlässe und Gesamtgut734– 1,9253– 1,2

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

Zum Thema