Pressemitteilung Nr. 043 vom 12. Februar 2016
WIESBADEN – Im November 2015 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 880 Unternehmensinsolvenzen, das waren 3,5 % mehr als im November 2014. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, hatte es zuletzt im Juli 2015 einen ähnlich hohen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen (+ 3,6 %) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gegeben. Davor waren seit November 2012 mit Ausnahme von vier Monaten jeweils Rückgänge der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat registriert worden.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im November 2015 mit 353 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 332 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 233 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für November 2015 auf rund 1,4 Milliarden Euro. Im November 2014 hatten sie bei rund 1,6 Milliarden Euro gelegen.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 756 übrige Schuldner im November 2015 Insolvenz an (– 2,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 740 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 685 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
---|---|
Anzahl | |
– = nichts vorhanden | |
Insgesamt | 1 880 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 8 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – |
Verarbeitendes Gewerbe | 124 |
Energieversorgung | 6 |
Wasserversorgung; Abwasser und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 5 |
Baugewerbe | 332 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen | 353 |
Verkehr und Lagerei | 96 |
Gastgewerbe | 203 |
Information und Kommunikation | 57 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 57 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 63 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 233 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 174 |
Erziehung und Unterricht | 20 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 33 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 46 |
Sonstige Dienstleistungen | 70 |
Insolvenzverfahren |
November | Veränderung gegenüber November 2014 in % | Januar bis November 2015 | Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in % |
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1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 10 636 | – 1,5 | 117 055 | – 5,8 |
Unternehmen | 1 880 | 3,5 | 21 269 | – 3,9 |
Übrige Schuldner | 8 756 | – 2,5 | 95 786 | – 6,2 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 740 | – 4,0 | 73 532 | – 7,7 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 57 | – 20,8 | 588 | – 25,6 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 685 | 2,6 | 18 932 | 0,8 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 274 | 13,2 | 2 734 | – 6,0 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".