Publikation
Empirische Kriminalitätsforschung mit Daten der amtlichen Statistik
Datum 15. Juli 2006
Dr. Hannes Spengler hat an der Universität Darmstadt seine Dissertation zum Thema "Ursachen und Kosten der Kriminalität in Deutschland - drei empirische Untersuchungen“ verfasst, die mit einem Gerhard-Fürst-Förderpreis in der Kategorie "Dissertationen“ prämiert wurde. Der Beitrag stellt die Dissertation näher vor.
Gemäß der klassischen ökonomischen Theorie der Kriminalität sollte ein Anstieg der erwarteten Strafe (also des Produktes aus Strafwahrscheinlichkeit und Strafmaß) eine Reduktion der Kriminalität bewirken. In der empirischen Analyse gestaltet sich ein Test dieser überschaubar anmutenden Hypothese als äußerst komplex. "Kriminalität“ gliedert sich in eine Vielzahl von Deliktgruppen und die Operationalisierung von "Strafwahrscheinlichkeit“ durchläuft im rechtsstaatlichen System die Handlungen und Entscheidungen der Institutionen "Polizei“, "Staatsanwaltschaft“ und "Gericht“ und variiert in den Zahlen zu Aufklärungs-, Anklage- und Verurteilungsquoten sowie in Entscheidungen über Geld-, Haft- und Bewährungs- oder Jugendstrafen. In diesem Beitrag werden die Daten und ihre Nutzbarkeit anhand deskriptiver Beschreibungen und einer panelökonometrischen Untersuchung der Wirkung des deutschen Strafverfolgungssystems auf das Aufkommen an Kriminalität in den sechs wichtigsten Deliktgruppen vorgestellt.
Auszug aus der Publikation "WISTA – Wirtschaft und Statistik", Juni 2006
Autor: Dr. Hannes Spengler, Technische Universität Darmstadt