Mediathek Die Inflation und die Folgen der Corona-Pandemie für die Preisentwicklung

Die Wirtschaft zieht wieder an, die Preise steigen – Expertinnen und Experten für Ökonomie und Geldpolitik erwarten Teuerungsraten von bis zu 4 % in diesem Jahr. Wie beeinflusst die Corona-Krise die Preisentwicklung? Wo steigen die Preise und was sind die Gründe dafür? Und inwieweit bilden die aktuellen Ergebnisse wirklich ab, was Verbraucherinnen und Verbraucher an der Ladenkasse und im Onlinehandel erleben? Da gibt es viel Klärungsbedarf, auf den wir in unserem aktuellen StatGespräch - dem Podcast des Statistischen Bundesamtes - gern eingehen. Dazu sprechen wir mit zwei Fachleuten aus der Preisstatistik: Christoph-Martin Mai leitet das Referat Verbraucherpreise im Statistischen Bundesamt, Nadin Sewald ist Referentin für Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik. Für diesen Podcast haben wir für Sie auch ein Transkript erstellt.

Transkript

Die Inflation und die Folgen der Corona-Pandemie für die Preisentwicklung

Die Wirtschaft zieht wieder an, die Preise steigen – Expertinnen und Experten für Ökonomie und Geldpolitik erwarten Teuerungsraten von bis zu 4% in diesem Jahr. Wie beeinflusst die Corona-Krise die Preisentwicklung? Wo steigen die Preise und was sind die Gründe dafür? Und inwieweit bilden die aktuellen Ergebnisse wirklich ab, was Verbraucherinnen und Verbraucher an der Ladenkasse und im Onlinehandel erleben? Da gibt es viel Klärungsbedarf, auf den wir in unserem Podcast "StatGespräch" gern eingehen. Dazu sprechen wir heute mit zwei Fachleuten aus der Preisstatistik: Christoph-Martin Mai leitet das Referat Verbraucherpreise im Statistischen Bundesamt, Nadin Sewald ist Referentin für Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik.

Bei der Bundesbank hält man eine Inflation von 4 Prozent bis zum Jahresende für möglich. Das würde bedeuten, dass die Verbraucherpreise um 4 Prozent über denen des Vorjahresmonats liegen. Gibt es aus Ihrer Sicht Hinweise auf ein solches Anziehen der Inflationsrate?

Nadin Sewald: Mit Prognosen sind wir grundsätzlich vorsichtig. Und das ist auch nicht unsere Aufgabe. Wir können jedoch bestätigen, dass die Inflationsraten seit Jahresbeginn ansteigen. Das Jahr 2021 begann mit einer Inflationsrate von 1,0 % für den Januar. In den Folgemonaten hat sich die Rate dann schrittweise erhöht, im Mai 2021 lag sie bei 2,5%. Das klingt vielleicht für den einen oder anderen noch nicht nach viel, aber das ist die höchste Inflationsrate seit fast 10 Jahren.

Dabei waren die Inflationsraten doch 2020 noch negativ, oder?

Nadin Sewald: Ja, genau, noch im kompletten 2. Halbjahr 2020 hatte die Inflationsrate die Null-Linie gar nicht überschritten. Das lag vor allem an der Senkung der Mehrwertsteuer-Sätze. Für den Anstieg der Inflationsraten auf inzwischen deutlich über 2 % sind verschiedene gesonderte Effekte verantwortlich. Als direkt zum Jahresbeginn die Inflationsrate von negativen Werten direkt auf eine Rate von 1,0 % anstieg, hatte das vor allem mit der Rückkehr zu den alten Mehrwertsteuersätzen zu tun. Auch wurde im Januar die CO2-Bepreisung im Kontext des Klimaschutzes eingeführt. Das hat sich in erster Linie bei Kraftstoffen und Heizenergie preiserhöhend ausgewirkt. Und als dritter Faktor haben sich Rohöl und dadurch eben auch Kraftstoffe und Heizöl im Vergleich zu den sehr niedrigen Preisen im Frühjahr 2020 deutlich verteuert.

Im zweiten Halbjahr 2021 wird die Inflation noch einen kräftigen Schub erhalten. Der Grund: Ab Juli werden wir wegen der Mehrwertsteuersenkung im Vorjahr einen preiserhöhenden Basiseffekt auf die Inflationsrate sehen.

Bevor wir auf die einzelnen Effekte gesondert eingehen, schauen wir uns doch einmal an, was davon abgesehen teurer geworden ist. Auch hier zeigen sich doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, oder?

Christoph Mai: Ja, bei einzelnen Gütern konnten wir durchaus einen engen Zusammenhang zwischen der Preisentwicklung und der Corona-Pandemie feststellen. Das aber teilweise aus ganz unterschiedlichen Gründen. So wurden bestimmte Dienstleistungen deshalb teurer, weil Hygieneauflagen beachtet werden mussten. Hier zum Beispiel der Friseurbesuch. Ich denke, viele haben es selber erlebt: Man musste Maske tragen, Hände desinfizieren, die vorgeschriebene Haarwäsche war streng einzuhalten. Sie können mich ja jetzt nicht sehen, ich trage eine Halbglatze, aber ich war mächtig erstaunt als ich am Ende die Rechnung sah. Die Preise sind mächtig angezogen: Nach den ersten Lockdownmaßnahmen im Mai 2020 waren sie bei Herren und Kindern 6% über dem Vorjahrespreis. Und im Mai 2021 hatte sich dieser Preis nochmals um 6% erhöht. Jedoch kann an einem Preis nicht automatisch immer ein Grund für eine Erhöhung gesehen werden, denn in der Zeit stieg auch der Mindestlohn.

Ein anderes Beispiel war die starke Nachfrage nach Fitnessprodukten, insbesondere in der Zeit als die Fitnessstudios geschlossen waren. Auch Fahrräder, vor allem E-Bikes, wurden in den Lockdown-Phasen überdurchschnittlich nachgefragt. Auch hier erinnere ich mich an besonders lange Schlangen vor diesen Fachgeschäften, sofern diese selber noch offen waren. Und wie so oft: stärkere Nachfrage führt zu höheren Preisen. Und dies obwohl die Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 reduziert wurde.

Die meisten von uns blieben viel mehr zu Hause - das führte oftmals zu Veränderungen im eigenen Konsumverhalten. Es wurde weniger Auto gefahren und es gab einen Boom bei Gesellschaftsspielen. Einige machten sich aber auch den eigenen Garten schön, wir sahen spürbare Preisanstiege bei Pflanzen und Blumen.

Und gab es auch Preissenkungen wegen Corona?

Christoph Mai: Die gab es ganz genauso. So zum Beispiel bei vielen alkoholischen Getränken. Es fielen eben viele Anlässe zum Feiern aus, der Kneipenbesuch war in der Regel nicht möglich. So kam es für Bierliebhaber zu ganz furchtbaren Szenen: Bier, vor allem Fassbier, musste im großen Umfang von den Brauereien weggeschüttet werden. Als ich das sah, hatte ich fast Tränen in den Augen. Wobei, nicht bei allen Marken. Der Grund des Wegschüttens: Die Mindesthaltbarkeit wurde überschritten.

Darüber hinaus hatten wir im zweiten Halbjahr 2020 eine allgemeine Mehrwertsteuersenkung. Diese führte zu Preissenkungen auf breiter Front. So sehr, dass ich am Jahresende 2020 noch einige Interviews geben musste, ob Deutschland eine Deflation droht.

Ein ganz anderes Beispiel für momentan eher sinkende Preise sind Bahntickets, die von Mai 2020 bis Mai 2021 um fast 5% günstiger geworden sind. Bei den günstigeren Bahntickets spielt unter anderen die geringere Auslastung während der Corona-Pandemie eine Rolle.

Aktuell ist viel von einem Konsumstau die Rede. Die Menschen in Deutschland haben während der Corona-Pandemie außergewöhnlich viel gespart, auch weil Urlaube oder andere Freizeitvergnügen nur eingeschränkt möglich waren. Wenn sich dies nun ändert, treibt das möglicherweise ebenfalls die Preise – erst recht, wenn das Angebot bei einzelnen Gütern oder Dienstleistungen weiterhin begrenzt ist?

Nadin Sewald: Wir nehmen das auch wahr: Es ist im Moment tatsächlich viel in den Medien von einem Nach-Corona-Boom die Rede. Letztens stand in meiner Lokalzeitung sogar etwas über einen einsetzenden „Konsumrausch“. Fakt ist, viele Haushalte konnten ihr Geld während der Pandemie nicht wie gewohnt für den Skiurlaub oder den Restaurantbesuch ausgeben – die Sparquote ist ja nachweislich gestiegen – und nun kann ein einsetzender Nachfrageschub und genauso angebotsseitige Engpässe preiserhöhend wirken. In den Preisentwicklungen, die wir bisher – das ist bis einschließlich Mai 2021 – auf der Verbraucherstufe beobachten, sind solche Effekte nur an wenigen Stellen belegbar. Das hat aber auch was damit zu tun, dass manche Preisentwicklungen auf Grund von Erhebungsproblemen noch nicht ausreichend belastbar sind.

Zum Beispiel?

Nadin Sewald: Da gibt es einige. Die genannten Nachholeffekte werden ja oft im Zusammenhang mit Urlaubsreisen genannt. Über viele Monate waren Preise für Pauschalreisen während der Pandemie nur eingeschränkt erhebbar. Für alle Reiseziele, für die es ein Reiseverbot oder eine Reisewarnung gab, haben wir die Preise imputiert – also mittels mathematischer Verfahren berechnet. Jetzt kann man fragen, warum der Aufwand, am einfachsten geht die Preise einfach weglassen für Dinge die gerade nicht konsumiert werden. Hier muss man sich die Preisentwicklung von Pauschalreisen zu normalen Zeiten vor Augen führen: Die Preise für Pauschalreisen haben zu Jahresbeginn einen Tiefpunkt, steigen bis zum Hochsommer um dann bis November wieder zu fallen. Zusätzlich gibt es Preisaufschläge zu bestimmten Feiertagen wie Ostern. Der Teilindex für Pauschalreisen schwankt übers Jahr gesehen um über 50%. Das hat zusammen mit der hohen Gewichtung der Pauschalreisen – die Deutschen reisen ja viel in normalen Zeiten – einen enormen Einfluss auf die gesamte Inflationsrate. Wenn man in der Pandemie auf einmal die Pauschalreisen außen vor gelassen hätte, wäre der zeitliche Preisvergleich kurz gesagt kaputt gegangen, weil der gewohnte starke Einfluss der Reisen weggefallen wäre.

Deshalb war es wichtig, das übliche Saisonmuster mit Daten aus der Vergangenheit nachzuahmen. Inzwischen können wir zwar wieder zunehmend echte Preise erheben. Ähnliches gilt für die Gastronomie, wo sich die Öffnungsschritte der einzelnen Regionen seit Mai stark unterschieden haben. Auch da kommen wir jetzt erst wieder rein in die Phase, in der wir zunehmend „echte“ Preise für den Restaurantbesuch erheben können. Speisen im Restaurant hatten eine Sonderrolle bei der Mehrwertsteuersenkung: Hier galt und gilt über den Dezember 2020 hinaus weiterhin der ermäßigte Steuersatz von 7%. Das ist ein gewisser dämpfender Faktor bei einem möglicherweise preistreibend wirkenden Nachfrageschub.

Aber ich habe noch ein paar Beispiele für Sie, da sind die Zahlen belastbar: Für Mietwagen haben wir in Deutschland zuletzt einen deutlichen Preisanstieg gesehen: Die Preise für Mietwagen waren im Mai 2021 etwa 13% höher als im Mai letzten Jahres. Und ein Großteil dieses Preisanstiegs passierte zuletzt, also allein von April auf Mai 21. Auch bei Bekleidung konnten wir zuletzt – von April auf Mai – stärkere Preisanstiege als üblich in dieser Saisonphase feststellen.

Und wie ist es mit der weltweit gestiegenen Nachfrage und den Rohstoffengpässen, zum Beispiel für Holz? Wird das nicht auch die Inflationsrate erhöhen?

Nadin Sewald: Das weltweite Aufholen nach Corona hat ja bereits ordentlich Fahrt aufgenommen. Vor allem der Nachfragesog nach Rohstoffen in China und den USA und das Ganze noch flankiert von Lieferengpässen hat in den letzten Monaten schon erkennbar auch die Preise in Deutschland steigen lassen - allerdings vor allem auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, also auf den Stufen des Imports, der Produktion und des Großhandels, für die ebenfalls Preisindizes berechnet werden. So waren zum Beispiel Vorleistungsgüter im Erzeugerpreisindex im Mai 2021 fast 11% teurer als im Mai 2020. Speziell Metall und Holz sind im In-und Ausland sehr stark nachgefragt. Bei metallischen Sekundärrohstoffen lagen die Jahresteuerungsraten der inländischen Erzeuger beim Inlandsabsatz zuletzt sogar bei etwa 70%. Diese drastischen Preissteigerungen auf der Stufe der Produktion setzen natürlich auch Teuerungsimpulse für die Verbraucherpreise. Die Anstiege dürften sich jedoch abgeschwächt und zeitversetzt auf die Waren im Verbraucherpreisindex niederschlagen.

Viele Geschäfte blieben teilweise längere Zeit geschlossen, Verbraucherinnen und Verbraucher kauften und kaufen zunehmend online statt im Laden. Wie reagieren Sie bei der Preiserhebung darauf?

Christoph Mai: Die Herausforderung für uns, Preise zu erheben, war und ist während der Corona-Pandemie eine sehr große. Dies gilt einerseits organisatorisch, aber es gab auch zahlreiche methodische Probleme. Auch wenn wir die Digitalisierung in der Preiserhebung mächtig voranbringen, wird aktuell noch ein großer Teil der Preise vor Ort erhoben. D.h. die Preiserherberinnen und Preiserheber gehen in die Geschäfte und erfassen im Laden die Preise. Doch wie wir in den letzten Monaten erfahren haben: Viele Geschäfte waren lange geschlossen. Viele Dienstleistungen waren wegen den Schutzverordnungen nicht verfügbar. Und auch die Sicherheit unserer Preiserheberinnen und Preiserheber stand definitiv im Vordergrund.

Wir hatten nun das Problem, wir hatten viele Preisausfälle, da also die Güter entweder nicht erhoben werden konnten – zum Beispiel, weil die Geschäfte geschlossen waren – oder die Leistungen nicht angeboten werden konnten wie der Friseurbesuch. In der Hochphase der Pandemie fehlten uns so ca. 25% der Preise. Dennoch haben wir einen vollständigen Index berechnet. In der Inflationsmessung ist eine vergleichbare Zeitreihe notwendig, z.B. für den Vorjahresvergleich. Da können die Güter nicht mal eben rein oder raus aus dem Index nehmen. Und genau darum mussten wir für die fehlenden Preise Werte imputieren. Die angewandten Methoden wurden sehr eng abgestimmt mit Eurostat, der europäischen Statistikbehörden und den anderen nationalen Statistikämtern. Hierbei wird auf übliche Fortschreibungsmechanismen zurückgegriffen, die auch in normalen Zeiten, also Nicht-Pandemiezeiten, gelten. In normalen Zeiten finden diese Regelungen nur seltener Anwendung, z.B. bei Saisonprodukten wie Obst, Gemüse oder Bekleidung. Nicht zu erhebende Preise werden dann mit der Preisentwicklung ähnlicher Güter fortgeschrieben. Sind z.B. die Zitronen im Geschäft nicht verfügbar, nutzen wir Preise für Zitrusfrüchte insgesamt als Ersatzpreis. Sollten diese Güter auch nicht verfügbar sein, haben wir mit Eurostat zusammen für die Pandemie weitere Fortschreibungsmethoden vereinbart, so z.B. die Beibehaltung eines Preises. Das bietet sich insbesondere bei Gütern mit einem gewöhnlich sehr stabilen Preisverlauf an, zum Beispiel Eintrittspreise bei Kinobesuchen oder für Museen. Und dann gibt es auch noch Güter mit einer sehr typischen Saison, wie eben von Frau Sewald erklärt z.B. bei den Reisen. Hier werden die Vormonatsentwicklungen aus den Vorjahren bei der Imputation berücksichtigt, damit der wichtige Vorjahresvergleich erhalten bleibt.

Welche Rolle spielt angesichts dieser Herausforderungen die Digitalisierung?

Christoph Mai: Sie hilft uns sehr. Mittels einer Onlineerhebung konnten zum Beispiel viele Güter erfasst werden. Auch hier passiert vieles automatisiert, so zum Beispiel durch Web Scraping. Dabei werden viele Daten automatisch von einer Webseite ausgelesen, so unter anderem auch der Preis. Hier lernen wir auch viel über dynamische Preissetzung. Einen weiteren Baustein bilden auch Scannerdaten – also Kassendaten des Einzelhandels. Hier stehen wir aber noch in der weiteren Entwicklung. Insgesamt gesehen halfen uns Onlinepreise als Ersatz für ausgefallene Preise bei der Vor-Ort-Erhebung.

Sie haben schon zu Beginn unseres Gesprächs erwähnt, dass ein Teil der Preissteigerungen, die wir aktuell sehen, auf mehrere einzelne Effekte zurückzuführen ist. Dabei spielen sogenannte Basiseffekte eine Rolle. Dazu erst einmal eine Erklärung für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.

Der Basiseffekt ist eine besondere Konstellation, die ganz verschiedene Statistiken betreffen kann. Allgemein geht es um den Einfluss des Bezugszeitpunktes – also der Basis – auf die Höhe einer gemessenen Veränderung in Prozent. Bezogen auf die Inflationsmessung heißt Basiseffekt, dass neben dem aktuellen Stand des Preisindex auch der Indexstand des Vorjahresmonats die Inflationsrate beeinflusst. Denn die Inflationsrate berechnet man, indem man den aktuellen Verbraucherpreisindex mit dem Stand des Vorjahresmonats vergleicht. Mit anderen Worten: Es handelt sich bei der Inflationsrate um die prozentuale Vorjahresveränderung des Verbraucherpreisindex. Gab es im Vorjahresmonat eine außergewöhnliche Entwicklung, beeinflusst dies das Ergebnis. Waren die Vorjahrespreise zum Beispiel vorübergehend extrem niedrig, wird die Inflationsrate höher ausfallen, und das selbst wenn am aktuellen Rand die Preise gar nicht steigen.

Der Basiseffekt kann die Inflationsrate als Gesamtergebnis betreffen oder ein Teilergebnis, welches als Veränderungsrate zum Vorjahr ausgedrückt wird.

Solche Basiseffekte spielen bei der Inflationsrate der vergangenen Monate eine Rolle. Inwiefern genau?

Nadin Sewald: Seit einigen Monaten sehen wir einen Basiseffekt für Mineralölprodukte auf Grund des Preisabsturzes zu Beginn der Pandemie: Die niedrigen Preise für Rohöl vor allem in der Phase ab April 2020 haben zu niedrigen Indexständen für Kraftstoffe und Heizöl geführt. Das hat zur Folge, dass wir im Moment einen großen Preisabstand zum Vorjahr und damit außergewöhnlich hohe Jahresteuerungsraten für die Mineralölprodukte sehen. Eine besonders starke Ausprägung hatte dieser Basiseffekt im Mai 2021, weil im Mai 2020 die Preise für Mineralölprodukte den tiefsten Stand im Jahr 2020 hatten. Die Jahresveränderungsrate der Preise für „Heizöl und Kraftstoffe“ stieg auf etwa 29% – eine so hohe Teuerungsrate hatten wir zuletzt vor über 20 Jahren. Neben dem Basiseffekt durch die Niedrigpreise im letzten Jahr hat sich auch ausgewirkt, dass die Preise für Mineralölprodukte seit Jahresbeginn nochmal um gut 10% zugelegt haben. Die hohe Teuerung von Kraftstoffen und Heizöl hatte auch spürbare Auswirkungen auf die gesamte Inflationsrate: Die Gesamtrate betrug im Mai 2,5%. Ohne die Einrechnung der Mineralölprodukte hätte sie nur bei 1,6% gelegen – wir haben es also mit einem stark positiven Inflationsbeitrag von fast einem Prozentpunkt zu tun.

Da die Preise für Mineralölprodukte noch bis Jahresende 2020 auf einem niedrigen Stand geblieben sind, wird uns der Basiseffekt noch bis Ende 2021 begleiten und erhöhend auf die Jahresveränderungsrate der Mineralölprodukte wirken - und damit auch auf die gesamte Inflationsrate.

Ein solcher Basiseffekt wird sich auch im zweiten Halbjahr 2021 zeigen. Grund dafür ist die Senkung des Mehrwertsteuersatz zum 1. Juli des vergangenen Jahres, die für negative Inflationsraten im zweiten Halbjahr 2020 sorgte. Was erwarten Sie für die nächsten Monate?

Christoph Mai: Seit Januar 2021 gelten im Großen und Ganzen die vorherigen Mehrwertsteuersätze, auch wenn es noch wenige Ausnahmen gibt wie im Gastronomiebereich. Werden nun ab Juli die Verbraucherpreise verglichen, wirken die „ganz normalen“ Mehrwertsteuersätze im Vergleich zu den reduzierten Mehrwertsteuersätzen wie eine Preiserhöhung. Wir reden dann von einem Basiseffekt. Rein rechnerisch kommt es also zu höheren Jahresveränderungsraten. Aber auch dieser Effekt ist vorübergehend und wirkt nur bis Dezember 2021.

Wir sehen dann also noch höhere Inflationsraten als jetzt, wie Sie sagen. Also über 3 %? Oder sogar 4 %?

Christoph Mai: Der Basiseffekt durch die Mehrwertsteuersenkung aus dem Vorjahr könnte rein rechnerisch die monatlichen Inflationsraten von Juli bis Dezember 2021 um bis zu einem Prozentpunkt erhöhen. Es ist so gesehen nicht unwahrscheinlich, dass wir irgendwann im 2. Halbjahr Inflationsraten mit einer drei vorm Komma sehen werden. Es spielen aber immer viele Faktoren eine Rolle bei der Preisentwicklung, denken Sie an Angebot und Nachfrage, denken Sie an die Rohölprodukte, die eher in globalen Zusammenhängen stehen.

Wir haben viel darüber erfahren, wie die aktuelle Inflationsrate einzuordnen ist und wie sich die Corona-Pandemie dabei konkret auswirkt. Vielleicht sollten wir an dieser Stelle noch erklären, warum es so wichtig ist, die Inflationsrate als makroökonomische Größe zu verstehen. Was hängt von dieser Zahl ab, die Sie monatlich veröffentlichen?

Nadin Sewald: Die Inflationsrate oder, allgemeiner gesprochen, Preisentwicklungen sind zum Beispiel wichtig für wirtschafts- und geldpolitischen Entscheidungen. Wer die wirtschaftliche Lage in Deutschland zuverlässig beurteilen will, der muss auch die Inflationsrate einbeziehen. Die Zentralbanken, also die Bundesbank und die Europäische Zentralbank, nutzen vor allem den international ausgerichteten Harmonisierten Verbraucherpreisindex, um die Preisstabilität in Deutschland und der Eurozone einzuschätzen.
Der nationale Verbraucherpreisindex ist oft Bestandteil von vertraglichen Vereinbarungen - und zwar in Form von so genannten Wertsicherungsklauseln. Dabei werden laufende Zahlungen, wie Mieten oder Unterhaltszahlungen, an die Entwicklung der Verbraucherpreise gekoppelt. Oft rufen die Menschen, die so eine Klausel im Vertrag haben, bei uns an und fragen nach der richtigen Berechnung. Viele Inhaberinnen und Inhaber von Wertsicherungsklauseln nutzen auch gern unsere kostenfreie Rechenhilfe, die wir speziell für solche Anpassungsberechnungen entwickelt haben.

Auch die Kolleginnen und Kollegen innerhalb der amtlichen Statistik fragen unsere Daten nach: Mithilfe von Preisindizes werden nominale wirtschaftliche Größen wie das Bruttoinlandsprodukt um Preisänderungen bereinigt, um reale Wachstumsraten ermitteln zu können.

Die Wissenschaft, Analysten, Verbände, Gewerkschaften, die Presse und die allgemeine Öffentlichkeit sind an den Preisentwicklungen interessiert.

Im Moment passt es mit den hohen Inflationsraten vielleicht auch ganz gut, die Preisentwicklung als Argument in eine Lohnverhandlung einzubringen – jedenfalls aus Arbeitnehmersicht.

Die Inflationsrate ist also eine zentrale Größe für makroökonomische Entscheidungen, sie ist aber auch für die einzelnen Verbraucher:innen ein wichtiger Wert. Auch deshalb erreichen uns immer viele Fragen zu unseren Berechnungen. Dazu zunächst die Erklärung, was die Grundlage zur Berechnung der Inflationsrate, der Verbraucherpreisindex, eigentlich genau ist.

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Das sind zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Autos ebenso wie Mieten, Friseur oder Reparaturen. Nach dem Inlandskonzept werden alle Ausgaben berücksichtigt, die in Deutschland getätigt werden. Das heißt neben den Ausgaben von beispielsweise Single-Haushalten, Familien oder Rentnerehepaaren auch die Ausgaben ausländischer Touristinnen und Touristen in Deutschland. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat beziehungsweise zum Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem deutschen Verbraucherpreisindex wird zusätzlich ein Harmonisierter Verbraucherpreisindex – kurz HVPI – berechnet. Der HVPI wurde in der Europäischen Union entwickelt, um Preisänderungen international vergleichen und zu einer Gesamtinflationsrate – zum Beispiel für die Eurozone – zusammenfassen zu können. Die Berechnung des HVPI erfolgt nach gemeinsamen europäischen Vorgaben. Der VPI und der HVPI haben viele Gemeinsamkeiten. Sie werden zum Beispiel aus den gleichen Datenbasis abgeleitet – das heißt, es werden nicht extra Preise für den HVPI erhoben. VPI und HVPI unterscheiden sich aber auch an einigen Stellen: Im HVPI wird zum Beispiel das vom Eigentümer selbst genutzte Wohneigentum bisher nicht berücksichtigt, im nationalen VPI dagegen schon. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass die Gewichte für Waren und Dienstleistungen unterschiedlich oft angepasst werden. Beim HVPI steht die Aktualität der Gewichte im Vordergrund, deshalb passt man die Gewichte im HVPI jährlich an. Beim deutschen VPI werden die Gewichte dagegen alle 5 Jahre angepasst.

Wir haben schon darüber gesprochen, dass die Corona-Pandemie das Konsumverhalten stark verändert hat. Viele Dinge, für die Menschen vor der Krise ihr Geld ausgaben, standen nicht zur Verfügung. Andere Güter wurden wichtiger. Inwieweit wurde das bei der Preiserhebung und Indexberechnung berücksichtigt?

Christoph Mai: Hier müssen wir unterscheiden zwischen dem europäisch harmonisierten Verbraucherpreisindex – abgekürzt HVPI – und dem deutschen Verbraucherpreisindex, dem VPI. Beim HVPI sind die veränderten Konsumgewohnten eingeflossen. Dass die Menschen in Deutschland durchschnittlich weniger für Reisen, aber mehr für Nahrung ausgeben, ist berücksichtigt. Eine Anpassung der Konsumgewohnten erfolgt beim HVPI immer am Jahresanfang. Da sich die Konsumgewohnten aktuell so deutlich unterschieden, entwickelte sich nun auch der HVPI deutlich anders. Die HVPI-Vorjahresrate stieg im Januar bedingt durch die Gewichtungsverschiebungen 0,6 Prozentpunkte stärker als erwartet. Dies hat vor allem mit der üblicherweise sehr hohen Bedeutung von Pauschalreisen in Deutschland zu tun – nicht ohne Grund gelten die Deutschen als besonders reisefreudig. Mit dem Start der Hauptreisesaison im Sommer wird sich dieser Effekt jedoch umkehren. Bereits im Februar hatte sich die verzerrende Wirkung auf die Vorjahresrate durch die genannten Faktoren deutlich verkleinert.

Im Gegensatz zum HVPI bleibt die Konsumstruktur im nationalen Verbraucherpreisindex – welche durch das Wägungsschema abgebildet wird – gleich. Hier werden die Gewichte erst zur nächsten Revision, also zur nächsten turnusmäßigen Überarbeitung, im Jahr 2023 angepasst.

Warum wurde beim VPI nicht ebenfalls reagiert?

Christoph Mai: Der nationale Verbraucherpreisindex hat eine andere Zielsetzung als der HVPI. Er wird vor allem als Kompensationsmaßstab verwendet, das heißt zum Beispiel zur Anpassung von laufenden Zahlungen wie Mieten, wenn das vertraglich vereinbart wurde, oder auch Unterhaltszahlungen und ähnliches. Für dieses Ziel ist es besonders wichtig, dass die Berechnungsgrundlagen über einen längeren Zeitraum gleichbleiben - auch damit mögliche Verzerrungen wie eben geschildert für den HVPI nicht in Mietanpassungen oder Ähnliches einfließen. Deshalb wird das Wägungsschema in der Regel für fünf Jahre konstant gelassen. Wenn es dann zusammen mit den anderen Berechnungsgrundlagen überarbeitet wird, berechnen wir die Verbraucherpreisindizes üblicherweise auch für eine längere Zeitreihe neu, damit man über eine längere Phase einen Preisvergleich ohne Bruch hat.

Fünf Jahre sind eine lange Zeit, in der sich viele Güter ändern, gerade durch den technischen Fortschritt. Wie wird das denn abgebildet?

Nadin Sewald: Das Wägungsschema und auch der Warenkorb bleiben tatsächlich auf dem Level der Einteilung in Güterarten einige Jahre lang konstant – das grobe Raster bleibt also fix, wenn man so will.

Dennoch können die konkreten Preisrepräsentanten – also das physische Produkt aus dem Regal oder die konkrete Dienstleistung – jederzeit ausgetauscht oder ersetzt werden. Zum Beispiel dann, wenn Produkte wegfallen oder an Marktbedeutung verlieren und dann ersetzt werden. Bei diesen Ersetzungen besteht die Möglichkeit, neue Gütervarianten aufzunehmen.

In der Vergangenheit wurden auf diese Art neue Varianten wie das E-Bike, Fitnesstracker oder Elektroautos zunächst in schon bestehende Güterarten, beim E-Bike zum Beispiel Fahrräder, aufgenommen. Wenn sich die Verbrauchsbedeutung der neuen Variante dann weiter erhöht und stabilisiert, kann so eine neue Gütervariante auch irgendwann zu einer eigenen Güterart mit Wägungsanteil und veröffentlichter Preisentwicklung werden, wie es z.B. bei E-Bikes seit einigen Jahren der Fall ist.

Die Inflationsrate ist eine gesamtwirtschaftliche Größe, ein Durchschnittswert, und bildet deshalb natürlich nicht ab, wie sich Preissteigerungen für einzelne Verbraucher:innen auswirken. Das ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass viele Menschen immer wieder eine Diskrepanz zwischen der veröffentlichten Inflationsrate und der gefühlten Inflation wahrnehmen. Welche gibt es noch?

Nadin Sewald: Sie haben schon einen wichtigen Punkt angesprochen: Bei der Inflationsmessung wird ein durchschnittliches Verbrauchsverhalten unterstellt. Unser persönliches Verbrauchsverhalten unterscheidet sich aber mehr oder weniger stark davon. Ein Teil der Menschen heizt nicht mit Gas oder fährt nicht mit der Bahn – die Preisentwicklungen für diese Güter gehen aber mit dem durchschnittlichen Anteil in die Inflationsrate ein.

Ein weiterer Faktor ist, dass wir Preisänderungen für häufig gekaufte Waren und Dienstleistungen stärker wahrnehmen. Also für Güter, bei denen man regelmäßig vor Ort Geld ausgibt, sei es bar oder per Karte. Mit anderen Worten: Preisänderungen beim Supermarkteinkauf, beim Bäckerbesuch oder beim Tanken nimmt man eher wahr, als wenn monatlich die Miete abgebucht wird oder der letzte Waschmaschinenkauf schon 10 Jahre her ist. Zudem empfinden wir steigende Preise psychologisch stärker als stabile oder sinkende Preise. Ganz wichtig aus meiner Sicht: Als Verbraucherin oder Verbraucher sieht man die Preisentwicklungen außerdem meist über einen längeren Zeitraum, die Inflationsrate weist jedoch immer exakt die Entwicklung zum Vorjahresmonat aus. Das heißt, wenn es vor 2 oder 3 Jahren in einem Güterbereich einen extremen Preisschub gab, ist das in der aktuellen Rate gar nicht mehr erkennbar.

Wenn man sich jetzt fragt, wie hoch ist sie denn gerade, die wahrgenommene Inflation: Das Statistische Bundesamt ermittelt keine gefühlte Inflationsrate. Für die gefühlte Inflation gibt es auch nicht die eine anerkannte Quelle, sondern es gibt verschiedene Akteure, die Aussagen zu dem Thema veröffentlichen. Zum Beispiel erhebt die EU-Kommission regelmäßig in den Staaten Europas die gefühlte Inflation an Hand von Befragungen und da erkennt man, dass diese durchweg höher liegt als die offizielle Inflation. Besonders groß war der Abstand zwischen gefühlter und offizieller Inflationsrate übrigens in den Jahren nach der Euro-Bargeldeinführung, man sprach sogar von einem „Perception gap“, einer Wahrnehmungslücke. Aktuell sind wir in einer Phase, wo sich die Wahrnehmung und die amtliche Rate in der Eurozone laut dieser Befragungen eher annähern.

Zum Glück gibt es extra Tools, mit denen man sich diese Phänomene klar machen kann…

Nadin Sewald: Schön, dass Sie das ansprechen, denn unser persönlicher Inflationsrechner wurde ganz aktuell überarbeitet. Der persönliche Inflationsrechner ist eine Anwendung, bei der man testweise das eigene Verbrauchsverhalten ins Spiel bringen kann. Er funktioniert so, dass man per Eingabe von Euro-Beträgen für 18 Güterbereiche von Nahrungsmitteln über verschiedene Formen von Haushaltsenergie bis Reisen selbst festlegen kann, was man dafür ausgibt. Am Ende kommt eine persönliche Inflationsrate raus, die man mit der offiziellen vergleichen kann.

Daneben haben wir noch den so genannten Preismonitor. Dieser zeigt in interaktiven Grafiken die Preisentwicklungen für häufig gekaufte Produkte an – von Butter bis Zahncreme. Der Preismonitor zeigt, dass die Preisentwicklung einzelner Güter sehr deutlich von der in der Inflationsrate zusammengefassten Preisentwicklung abweichen kann. Zum Teil kann man extreme Ausschläge erkennen, zum Beispiel bei einzelnen Nahrungsmitteln oder Energie. Das deckt sich eher mit den eigenen Erfahrungen als der Gesamtindex.

Wir haben einiges zu den aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Preisstatistik gehört, aber einen wichtigen Punkt, der die Zukunft betrifft, bisher nur gestreift. Wir haben erklärt, dass beim Verbraucherpreisindex alle fünf Jahre auf ein neues Basisjahr umgestellt wird und ein neues Wägungsschema eingeführt wird. Neues Basisjahr wäre in Zukunft aber das Corona-Jahr 2020 mit all seinen Verwerfungen, auch was das Konsumverhalten betrifft. Wie gehen Sie damit um?

Christoph Mai: Das Basisjahr der Verbraucherpreisstatistik wird mit der kommenden Revision zunächst wie üblich angepasst. Dabei wird das Jahr 2020 als das Jahr fungieren, bei dem der Verbraucherpreisindex auf den Wert 100 gesetzt wird. Der Wert 100 bildet also den Benchmark, das heißt die rechnerische Basis für Fort- und Rückschreibungen. Über die konkrete Gewichtung des Jahres 2020 werden bis zur kommenden Revision im Jahr 2023 die weiteren Verbrauchsmuster analysiert.

Wir müssen abwarten, was wird denn nun das typische Verbrauchsmuster. Gibt es Güter, die nun nachhaltig länger genutzt werden? Was ist zum Beispiel mit FFP2-Masken? Ein Produkt, das nur wenige von uns so wirklich kannten. Aber brauchen wir diese Masken auch noch in den kommenden Jahren? Sofern sich die Verbrauchsmuster wieder einem ähnlichen Niveau wie vor der Corona-Pandemie annähern, kann das Jahr 2020 nicht als repräsentatives Jahr für die Gewichtung herangezogen werden. Über das genaue Vorgehen wird im kommenden Jahr entschieden. Wichtig ist aber für uns: wir stellen die Informationen für die Öffentlichkeit transparent dar und werden so früh wie möglich informieren.