Im Jahr 2022 wurden mehr als 11 Millionen Tonnen Getreide nach Deutschland importiert – 4,5 % davon kamen aus der Ukraine
Rund 11,1 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 4,3 Milliarden Euro wurden im Jahr 2022 nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist das ein mengenmäßiger Rückgang um 1,1 %. Im Jahr 2021 wurden 11,2 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,1 Milliarden Euro importiert. Wichtigstes Importgut beim Getreide ist Weizen (einschließlich Mengkorn). Mit einer Importmenge von 4,1 Millionen Tonnen macht diese Getreideart mehr als ein Drittel (36,7 %) der Getreideimporte aus. Tschechien, Polen und Frankreich waren im Jahr 2022 die Hauptherkunftsländer von Weizen. 78,2 % der Importe von Weizen kamen aus diesen Ländern. Mais ist mit einem Anteil von 28,5 % an den Getreideimporten insgesamt zweitwichtigste Getreideart gefolgt von Gerste (14,0 %).
Sowohl die Ukraine als auch Russland als weltweit bedeutende Exporteure von Getreide spielten für die Getreideeinfuhren Deutschlands bereits vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine eine untergeordnete Rolle. 2022 machten die Getreideimporte aus der Ukraine 4,5 % der Getreideimporte nach Deutschland insgesamt aus. Der Anteil der Einfuhren aus Russland lag bei 0,02 %.
Im Jahr 2022 wurden 10,5 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und damit mengenmäßig 10,5 % weniger als im Vorjahr.
Ukraine und Russland wichtige Exporteure und Produzenten von landwirtschaftlichen Produkten
Die Auswirkungen des Krieges gefährden die Versorgung mit wichtigen Agrargütern in der Ukraine und weltweit. Bei wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Weizen gehören die Ukraine und die Russische Föderation zu den größten Exportländern der Welt.
Beispiel Weizen: Weltweit wurden nach Angaben der FAO im Jahr 2021 rund 770,9 Millionen Tonnen Weizen geerntet. Die Russische Föderation und die Ukraine zusammen haben mit 108,2 Millionen Tonnen einen Anteil von 14,0 % an der weltweiten Erntemenge und einen Anteil von 23,6 % an der weltweiten Exportmenge. Die Ukraine exportierte im Jahr 2021 rund 60 % ihrer Weizenproduktion, die Russische Föderation 36 %.
Beispiel Mais: Laut FAO wurden im Jahr 2021 weltweit 1,2 Milliarden Tonnen Körnermais geerntet Die Ukraine und Russland haben zusammen einen Anteil von 4,7 % an der Maisernte weltweit. Allerdings trägt insbesondere die Ukraine zur weltweiten Versorgung von Körnermais bei. 42,1 Millionen Tonnen Körnermais wurden 2020 in der Ukraine geerntet, 24,5 Millionen Tonnen gingen im gleichen Jahr in den Export. Zum Vergleich: Fast ein Drittel (32,0 %) der weltweiten Körnermais-Ernte entfiel 2021 auf die Vereinigten Staaten (383,9 Millionen Tonnen), in den Export gingen 70,0 Millionen Tonnen.
Detaillierte Daten zur Bedeutung der Ukraine und Russlands für Produktion und Export von Grundnahrungsmitteln und Tierfutter finden Sie hier.