Recyclingquote in Deutschland nimmt seit Jahren langsam zu
Wer Müll recycelt, schont Ressourcen und spart Energie – eine hohe Recyclingquote ist damit ein Beitrag zum Klimaschutz. In Deutschland steigt die Recyclingquote seit Jahren. Zuletzt gingen gut zwei Drittel der Siedlungsabfälle in die Wiederverwertung. Siedlungsabfälle sind beispielsweise die Abfälle privater Haushalte, aber auch hausmüllartige Abfälle aus verschiedensten Einrichtungen, von der Schule über die Arztpraxis bis zum Betrieb. Dazu gehört unter anderem Biomüll, Glas oder Papier, aber auch Sperrmüll. In Siedlungsabfällen sind besonders viele Wertstoffe enthalten. Um Ressourcen zu schonen, soll das Abfallaufkommen insgesamt sinken. Dies ist jedoch nicht der Fall: In Deutschland werden mit geringen Schwankungen seit Jahren rund 50 Millionen Tonnen an Siedlungsabfällen pro Jahr erfasst.
Rohstofffußabdruck: Knapp ein Viertel der eingesetzten Rohstoffe sind fossile Energieträger
Mit der Nachfrage nach Energie ist der erhebliche Einsatz von Rohstoffen verbunden. Dazu werden hierzulande nach wie vor große Mengen fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas abgebaut beziehungsweise gefördert. Allerdings ist die inländische Förderung fossiler Energieträger in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Um die Nachfrage nach Energie sowie nach produzierten Gütern hierzulande zu befriedigen, werden jedoch vor allem fossile Rohstoffe aus dem Ausland eingesetzt. Zuletzt machten fossile Energieträger knapp ein Viertel aller Rohstoffe aus, die weltweit für die Herstellung von Gütern eingesetzt werden, um die inländische Konsum- und Investitionsnachfrage zu bedienen.
Hohe Bedeutung für Klimaschutz: Ökosysteme wie Moore oder Auenwälder
In Deutschland gibt es eine große Vielfalt an Ökosystemen, deren Verbreitung regional stark variiert. Einige von ihnen haben eine hohe Bedeutung für den Klimaschutz. Moore zum Beispiel, die wichtige Kohlenstoffspeicher sind. Der Ökosystematlas macht die räumliche Verteilung der Ökosysteme sichtbar.
Einzelne thematische Karten zu Siedlungsflächen, Agrarland, Wäldern, Offenland und Gewässern zeigen bundesweit die Vielfalt der Ökosysteme: So sind beispielsweise Feldhecken am weitesten im Norden Deutschlands verbreitet, während Mischwälder vor allem im Süden des Landes vorkommen.
Ökosystematlas
Der Ökosystematlas zeigt die Vielfalt und Verteilung der in Deutschland vorkommenden Ökosysteme. Dabei werden 74 verschiedene Ökosystemklassen differenziert und deren Verteilung auf Gemeinde-, Kreis- und Bundesländerebene und für verschiedene Zeitschritte dargestellt. Zusätzlich bietet der Atlas Übersichtskarten im Rasterformat (Auflösung 100 Meter), Karten zu ausgewählten Zustandsindikatoren der Ökosysteme sowie eine Downloadfunktion für georeferenzierte Daten an.
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Siedlungs- und Verkehrsfläche wächst jeden Tag um 52 Hektar
Die Nutzung der begrenzten Ressource Fläche spielt in Bezug auf den Klimaschutz eine wichtige Rolle. So sind Wälder beziehungsweise Waldböden sowie die Böden nicht bewirtschafteter Grünflächen, Heiden, Moore und Sümpfe wichtige Kohlenstoff-Speicher. Die Bebauung und Versiegelung solcher Flächen steht dem Klimaschutz entgegen, weshalb sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2030 auf durchschnittlich unter 30 Hektar am Tag zu reduzieren. Bis zum Jahr 2050 wird eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt. Das heißt, es sollen netto keine weiteren Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke beansprucht werden.
Im vierjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2021 ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche durchschnittlich um rund 55 Hektar pro Tag gewachsen. Trotz der Zunahme machen die Flächen für Siedlung und Verkehr nach wie vor etwa ein Siebtel der Gesamtfläche in Deutschland aus: 14,5 % der Fläche und damit 5,2 Millionen Hektar werden für Siedlung und Verkehr genutzt.
Hitze und Dürre schädigen Wälder in Deutschland
Gesunde Wälder sind von großer Bedeutung für die Bekämpfung des Klimawandels, weil sie Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnehmen und den enthaltenen Kohlenstoff speichern. Das Waldökosystem in Deutschland speicherte 2020 insgesamt rund 3,1 Milliarden Tonnen Kohlenstoff – das entspricht umgerechnet 11,5 Milliarden Tonnen CO2. Allerdings können Waldschäden, wie sie beispielsweise durch Trockenheit und Insektenbefall entstehen, die Aufnahme von Kohlenstoff beeinträchtigen.
Die Hitze und Trockenheit der vergangenen Sommer machen den heimischen Wäldern immer mehr zu schaffen. Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich in den geschwächten Bäumen besonders schnell aus – mit gravierenden Folgen für den Waldbestand. So gingen im Jahr 2022 von den insgesamt rund 44,7 Millionen Kubikmetern Schadholzeinschlag 26,6 Millionen Kubikmeter Schadholz auf Insektenschäden zurück. Das war gut vier Mal so viel wie noch fünf Jahre zuvor.
Trinkwasser – eine knappe Ressource
Im Schnitt nutzt jeder Einwohner Deutschlands 128 Liter Wasser pro Tag. Mehr als die Hälfte des Wasserbedarfs der öffentlichen Wasserversorgung wird aus Grundwasser gedeckt. Im Jahr 2019 wurden von den öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen 3,3 Milliarden Kubikmeter Wasser aus Grundwasser entnommen – das entsprach einem Anteil von gut 62 %. Aus Uferfiltrat und angereichertem Grundwasser stammten 839 Millionen Kubikmeter. Das entspricht einem Anteil von knapp 16 %. Fluss-, Seen- und Talsperrenwasser trug mit 738 Millionen Kubikmeter (knapp 14 %) zur Deckung des Wasserbedarfs bei. Beim Quellwasser waren es 436 Millionen Kubikmeter (8 %).
85 % der Wassernutzung in der Wirtschaft dienten der Kühlung von Anlagen
Sei es in der Landwirtschaft, dem Bergbau, der Energieversorgung oder dem verarbeitenden Gewerbe – alle großen Wirtschaftszweige sind auf Wasser angewiesen. Im Jahr 2019 wurden von Betrieben in Deutschland – ohne Betriebe der öffentlichen Wasserversorgung – insgesamt gut 15,3 Milliarden Kubikmeter Frischwasser verwendet. Den Großteil (84,7 %) des Wassers setzten die Betriebe für die Kühlung von Produktions- und Stromerzeugungsanlagen ein. Dazu zählten vor allem Betriebe der Energieversorgung, die mit diesem Wasser ihre Kraftwerke kühlten.
Wassernutzung in der Landwirtschaft nimmt zu
Trockenheit und Dürre werden auch für die Landwirtschaft zunehmend zum Problem. So nutzten im Jahr 2019 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland 336 Millionen Kubikmeter Wasser zur Bewässerung der Anbauflächen. Das waren 38,4 % mehr als 2016. Mit 198 Millionen Kubikmeter entfiel im Jahr 2019 mehr als die Hälfte des zur Bewässerung genutzten Wassers auf Niedersachsen.
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